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Rahdener erobern Fernsehwelt

Junge Firma für Informations-Technik macht mit Neuentwicklung Furore

Von Reinhard Kehmeier
Rahden (WB). Ein kleiner unscheinbarer Kasten öffnet den Weg in faszinierende Welten: Die dritte Dimension des Fernsehbildes wird damit erschlossen. Die junge Rahdener Firma »ITcK« machte mit ihrer Entwicklung jetzt in den USA Furore.

Das Firmen-Kürzel steht für Informations-Technologie: Haupttätigkeitsfelder sind bisher der Aufbau von Firmennetzwerken, Internet-Betreuung, drahtlose Zugänge, der Zusammenbau und Verkauf individuell gestalteter Rechner mit Betriebssystemen nach Wunsch, ob Windows oder »Open source«, wie Linux zum Beispiel.
Daneben bilden Entwicklung und Vertrieb »künstlicher Intelligenz« einen zunehmend wichtigen Geschäftszweig. In vielen Bereichen des Lebens kommt »Virtual Reality« (VR) bereits zum Einsatz: vom Operationssaal bis zum Katastrophenschutz.
Geschäftsführer Carsten Klein, der seine selbstständige Tätigkeit zunächst nebenberuflich in einem Büro seiner Wohnung begann, gründete die Firma vor einem Jahr. An der von-Bodelschwingh-Straße eröffnete er ein Ladenlokal und ist im Herbst in größere Räume an der Bremer Straße 39 umgezogen. Zwei weitere Arbeitsplätze wurden bisher geschaffen. Der gelernte Web-Designer und Computer-Experte Carsten Meyer aus Minden ist unter anderem für den VR-Bereich zuständig. Er setzt auf die weltweit wachsende 3-D-Gemeinde. Wurde bisher nur das amerikanische Fernsehformat als räumlich dargestelltes Bild unterstützt, haben die Rahdener mit ihrem Nachfolgemodell einer »3-D-Box« die technische Möglichkeit geschaffen, die heimischen Normen bei 100-Hertz-Fernsehern ebenso wie bei Plasma-Schirmen oder Beamer-Projektionen plastisch abzubilden. Nach wie vor erforderlich ist die funkgesteuerte Brille.
Die Rahdener Entwicklung, vor zwei Monaten erstmals der Fachwelt vorgestellt, fand in den USA begeisterte Aufnahme, berichtet Carsten Meyer, der den Europa-Vertrieb ankurbeln möchte. Die Box, von der bisher etwa 300 verkauft worden seien, soll nun in größeren Produktionszahlen hergestellt werden: »Wir wollen eine Produktionsstraße anmieten.«
Jeder Film, auch die Formel-1-Übertragung, könne jetzt von der räumlichen Darstellung profitieren, schwärmt Meyer. Er setzt auch auf die Weiterentwicklung im VR-Bereich, die vom Personal-Computer bis zur virtuellen Operation ihren Nutzen findet. An der »Austrian«-Spiele-Messe in Wien wollen die Rahdener sich beteiligen. Doch nicht nur Technikfreaks und ihre Computer-Games sind Zielgruppe für Datenhelm oder -handschuh. Meyer berichtet von virtuellen Hubschrauberflügen und der Minensuche per Roboter.
Hauptsächlich sind die Informations-Techniker aus der Bremer Straße jedoch in den Niederungen täglicher Anwender in Firmen und Haushalt beschäftigt. So wird dem privaten Interessenten angeboten, in kürzester Zeit einen individuellen Rechner zusammenzustellen. Das vor allem für Firmenkunden interessante Angebot eines 24-Stunden-Notdienstes wurde nachts bereits in Anspruch genommen. »Wir sind rund um die Uhr erreichbar«, so Carsten Klein.
Beschäftigt wird auch bereits ein Auszubildender, der die Lehre zum IT-System-Elektroniker begonnen hat. Das Ladenlokal ist wochentags von 9 bis 19 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr geöffnet.

Artikel vom 03.01.2005