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Bahnsteig vor der Tür: Blick aus dem künftigen Jugendzentrum.

Das Ziel ist die
tägliche Öffnung

Verein richtet Jugendzentrum ein

Von Reinhard Kehmeier
Espelkamp (WB). Über den christlichen Glauben Begegnungen zu ermöglichen und Integrationsarbeit zu leisten - das hat sich ein junger Verein vorgenommen, der jetzt im Bahnhofsgebäude ein Jugendzentrum einrichtet.

»Wir wollen die Kulturen zusammenbringen«, sagt Rudi Mantler (30). Der gelernte Krankenpfleger hat eine weitere Ausbildung zum Mediendesigner begonnen. Seine Freizeit stellt er »Real Life« zur Verfügung, dem Verein für Jugendarbeit in Espelkamp und Umgebung. Der Vorsitzende engagiert sich wie eine ganze Reihe weiterer Mitglieder ehrenamtlich für ein Projekt, das allen interessierten Jugendlichen offensteht.
»Jeder ist bei uns willkommen, egal aus welcher sozialen Schicht oder von welcher Herkunft«, betont Florian Dück, der gleichfalls dem siebenköpfigen Vereinsvorstand angehört. »Real Life« wurde am 30. April dieses Jahres von 23 Jugendlichen und Junggebliebenen in Tonnenheide gegründet. Inzwischen sind mehr als 50 Mitglieder eingetragen. Unterstützt wird der Verein von den Christlichen Freikirchen Espelkamps. Auf ihre Unterstützung setzt man auch bei dem Projekt Jugendzentrum, doch ebenso auf weitere Helfer, unter anderem auf Sponsoren.
Bei der Suche nach Räumlichkeiten fand der junge Verein Unterstützung durch die Stadt. Fachbereichsleiter Heiner Brockhagen vermittelte dem neuen Pächter die alte Güterabfertigung, zuletzt vom türkischzen Kulturverein genutzt und dann leerstehend. Inzwischen sind Vertäfelungen entfernt worden und der vorbereitete Umbau kann beginnen, damit im Sommer Einweihung gefeiert werden kann. Während die Stadt als Eigentümer sanitäre Einrichtungen und die Heizung saniert, will der Verein in Eigenleistung den Nordflügel des Bahnhofs umgestalten. In dem 270 Quadratmeter großen Raum sollen ein Begegnungszentrum und Internet-Café entstehen. »Hier kommt die Bühne hin«, deutet Rudi Mantler auf eine Wandfläche, dort können Computer für den Internet-Anschluss aufgestellt werden«. Es gibt viel zu tun, doch viele wollen auch bereits mit anpacken. Bei der »Baustellen-Party« vor vier Wochen war der Raum bereits Schauplatz einer Großveranstaltung mit Band-Auftritten und 300 Besuchern.
»Vielleicht werden wir am Anfang nur am Wochenende öffnen, vom frühen Abend an. Unser Ziel ist es, täglich geöffnet zu haben. Wir möchten, dass hieraus ein großes Zentrum wird, auch mit sportlichen Aktivitäten«, zeigt sich Mantler optimistisch.
Im Arbeitskreis für offene Kinder- und Jugendarbeit arbeitet der neue Verein eng mit den anderen Jugendeinrichtungen der Stadt zusammen. Das Angebot wird sich an Besucher »von 15 bis 29« richten, um die Zielgruppe zu beschreiben. Zu den aktiven Gruppen des Vereins gehört unter anderem ein Team, das sich um die Pflege der Website kümmert: Auf www.the-real-life.net soll künftig auch über den Baufortschritt berichtet werden.

Artikel vom 30.12.2004