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Mit Baumschulern geht's ans Werk

Veranstaltungsreihe zum Thema Obstbaumschnitt und Obstbaumpflege

Werther (WB). Um die Kenntnis über alte Obstsorten sowie die richtige Auswahl und Pflege von Obstbäumen zu fördern, veranstaltet die Stadt Werther im neuen Jahr eine kleine Veranstaltungsreihe zum Thema. Dabei geht es um die Auswahl, Pflanzung, Pflege, Blütenpracht, Ernte und ihren Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt.

Zur Eröffnung der Veranstaltungsreihe findet am Mittwoch, 2. Februar, um 20 Uhr in der Bürgerbegegnungsstätte »Haus Werther« eine öffentliche Informationsveranstaltung rund um das Thema »Obstbäume« statt. Fachkundigen Rat und interessante Informationen gibt Ralf Upmann von der gleichnamigen Baumschule aus Steinhagen. In seinem Vortrag informiert er über die Auswahl geeigneter Sorten, über das Anpflanzen, Pflanzabstände und über Pflanz- und Pflegeschnitte.
Für Samstag, 5. Februar, können sich Gartenfreunde zu einem Obstbaum-Schnittkurs anmelden, der in der Zeit von 14 Uhr bis etwa 17 Uhr auf einer Streuobstwiese in Isingdorf durchgeführt wird. Die Veranstaltung über Obstbaumpflege wird von zwei erfahrenen Baumschulern geleitet. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, ist die Teilnehmerzahl auf 20 Personen beschränkt. Leitern und Werkzeug sind vorhanden. Interessierte sollten sich im Büro des Umweltbeauftragten im Rathaus, Zimmer 28, % 0 52 03/7 05 48, oder am 2. Februar bei der Veranstaltung im Haus Werther anmelden.
Anfang Oktober 2005 ist in Isingdorf außerdem eine Apfeltag geplant. Dabei stehen Themen wie Obstsortenkunde, Saftherstellung, Lagerung und Pflanzenverkauf auf dem Programm.
»Der Apfel ist von mittlerer Größe, länglich rund, von gelber Grundfarbe mit rötlichem Anflug, saftig, hat weißes Fleisch, einen angenehmen weinsäuerlichen Geschmack, bleibt saftig und hält sich bis Juni, in Abhängigkeit von den Lagermöglichkeiten.« Diese Beschreibung des Brakeler Apfels aus dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Minden von 1820 dient als Beleg dafür, welchen Stellenwert Obst als Nahrung hatte und wie vielfältig seine Bewertung mit Blick auf die Obstverwertung und Bevorratung ausfiel.
Alte Sorten hochstämmiger Obstbäume erfreuen sich inzwischen wieder einer Renaissance, nachdem die Europäische Union ab 1969 zunächst Rodungsprämien leistete und dadurch der Obstbaumbestand in Hofnähe, als Straßenbegleitbäume oder auf Streuobstwiesen landesweit rapide abnahm. Streuobstwiesen gelangten in Nordrhein-Westfalen in die Liste der gefährdeten Lebensräume. Mit der Beseitigung dieses typischen Strukturelementes des ländlichen Raumes verloren viele Insekten, Amphibien, Vögel und Säugetiere ihren Lebensraum - und die Menschen wahre Köstlichkeiten.

Artikel vom 03.01.2005