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Gefürchtete Gallier
aus Wiedenbrück

SCW 2000 überrascht die Bezirksliga

Von Christian Bröder
(Text und Foto)
Wiedenbrück (WB). Im Jahre 50 vor Christus wehrte sich einst ein gallisches Dorf gegen die Besatzung der Römer. Die Erfolgsstory von »Asterix und Obelix« über 2000 Jahre später: Die unbeugsamen Bezirksliga-Fußballer (Staffel II) des SC Wiedenbrück 2000 II werden zu gefürchteten »Galliern«, schaffen als Aufsteiger gleich einen Platz in der Spitzengruppe. Beim Jupiter!

»Welcher Zaubertrank steckt bloß dahinter, Herr ÝMiraculixÜ Klösel«, fragt das WESTFALEN-BLATT gleich am ersten Spieltag den Trainer Oliver Klösel, als sein Klassenneuling auf Anhieb die Tabellenführung einnimmt. Ein toller Start: Die Holter »Löwen« werden 4:1 besiegt, Steinhagen wird in »Obelix-Manier« gar mit 8:1 abgefertigt und selbst die Ortsnachbarn Friedrichsdorf (3:1) und Isselhorst (3:1) bekommen Prügel!
Doch im Derby beim FCI kommt es zu einem folgenschweren Knackpunkt: Top-Torjäger und Regisseur Patrick Jürling (27), sieben Tore in nur fünf Spielen, zieht sich einen doppelten Bänderriss zu. Ausgerechnet der »Chef« auf dem Platz, der bis dahin spielt, als wäre er in den imaginären Zaubertrank gefallen. Er fliegt nur Wochen später zu einem Praktikum nach Sydney, wovon er voraussichtlich in der Rückrunde zurückerwartet wird. Seine Lücke ist nur schwer zu füllen. In der Folge reicht es für den SCW nur zu drei Remis. Dennoch beachtlich: Erst am neunten Spieltag verlieren die »Gallier« zum ersten Mal (1:2 in Wellensiek). Quo vadis, Herr Klösel?
»Das ist doch kein Weltuntergang. Wir machen einfach so weiter wie bisher«, erklärt der Cheftrainer damals. Und es gelingt: Mit 23 Punkten und 38:27 Toren schließen die »Gallier« eine überaus erfolgreiche Hinrunde auf Rang drei ab. Insgesamt 27 Spieler kommen in der Verbandsliga-Reserve zum Einsatz (Dauerbrenner: Benjamin Ayiz mit 14 Spielen).
Der 42-jährige Joachim Voigt hätte wohl so schnell nicht noch mal mit einem Einsatz im Bezirksliga-Kasten gerechnet, doch am 14. Spieltag ist es soweit. Ausgerechnet bei Tabellenführer VfL Theesen hütet der Torwart-Oldie das SCW-Gehäuse, zeigt eine beeindruckende Leistung.
Zwar verliert die Klösel-Elf das »Gipfeltreffen« erst in der Nachspielzeit mit 2:3, doch untermauert sich auch hier einmal mehr ihre Stärke. Zum Rückrundenstart am 27. Februar beim VfB Schloß Holte bleibt den gefürchteten Galliern aus Wiedenbrück zu wünschen, dass sie weiterhin unbeeindruckt aufspielen. Eines ist jedoch klar: Selbst vor Holter »Löwen« müssen »Miraculix« Klösel und seine Mannschaft nicht kuschen.

Artikel vom 31.12.2004