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Kommentar

Jedes Jahr ein
Kindergarten


In jedem Jahr nimmt die Geburtenzahl im Kreis Paderborn um etwa 70 Kinder systematisch ab. Damit wird bei einer mehr als 100-prozentigen Deckung der Kindergartenplätze statistisch bald jedes Jahr ein Kindergarten die Türen schließen müssen (130 in Stadt und Land). Die Öffnung der Kindergärten für Kinder unter drei Jahren ist da nur eine reine rechnerische Makulatur, das »Sterben« der Grundschulen wird als Nächstes einsetzen.
Gleichzeitig verweist die Politik immer gerne auf die steigende »Zuwanderung«, die letztlich ein ausschlaggebendes Messinstrument für die günstige »Prognose-Untersuchung« war. Doch diese Migration wird sich in spätestens 20 Jahren zu einem demographischen Kollaps für den Kreis entwickeln. Zwar nimmt die »Masse« zu, doch der »nachwachsende Rohstoff« bleibt aus. Die Altersschere wird hier dann viel schwerer als im Bundesdurchschnitt auseinandergehen. Der Kreis Paderborn wird dann zunehmend zu einem »Altenheim«. Die sogenannte familienfreundliche Politik aller Regierenden entlockt Familien nur ein müdes Lächeln - die Geburtenzahlen sind die Quittung. Der Trend ist nicht zu stoppen - wenn überhaupt - nur abzubremsen. Bernhard Liedmann

Artikel vom 03.01.2005