03.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Täglich sterben 20 000 Kinder«

Sternsingeraktion des BDKJ bleibt trotz der Katastrophe in Südostasien beim Hilfsziel

Kreis Paderborn (WV/bel). Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Kirchengemeinde St. Heinrich und Kunigunde in Schloß Neuhaus wurden gestern die ersten Sternsinger von Weihbischof Matthias König ausgesendet. Zuvor hatten Pfadfinder in der Kirche eines der vielen Kinderprojekte vorgestellt, die durch das Dreikönigssingen unterstützt werden.
Die Aktion steht in diesem jahr unter dem Leitwort »Kinder haben eine Stimme.«
Der Bund der katholischen Jugend (BDKJ) will als Betreuer der Sternsingeraktion trotz der Katastrophe in Südostasien an dem eigentlichen Ziel der Sternsingeraktion festhalten. Die Sprecherin des BDKJ-Diözesanverbandes Claudia Auffenberg: »Auf Grund der Seebeben-Katastrophe in Süd- und Südostasien fragen bei uns derzeit viele Menschen, ob die Sternsinger, die in den nächsten Tagen von Haus zu Haus ziehen, auch für die betroffenen Menschen sammeln. Mit dem Erlös der Aktion Dreikönigssingen 2005, die das Kindermissionswerk in Aachen bundesweit mit dem BDKJ durchführt, werden weltweit etwa 3000 Projekte für Kinder in Not unterstützt. Eines davon ist der Kindergarten in Ghana, den wir im Erzbistum Paderborn in diesem Jahr gemeinsam mit der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) besonders vorstellen. Aber viele der 3000 Projekte sind in den aktuell betroffenen Gebieten.«
Das Kindermissionswerk in Aachen, das die Spenden weiterleite, habe schon seit längerem Kontakt nach Südostasien und arbeite bereits mit Partnern vor Ort zusammen, so die BDKJ-Sprecherin. So seien in dieser Region in den vergangenen zehn Jahren mehr als 1000 Kinderprojekte mit rund zehn Millionen Euro unterstützt worden. Es sei also gewährleistet, dass mit den Geldern, die die Sternsinger in den nächsten Tagen sammeln werden, auch Kindern geholfen wird, die jetzt durch die Katastrophe in Not geraten sind. Diese Hilfe sei insbesondere der nachhaltigen Aufbauarbeit gewidmet. Weiterhin habe das Kindermissionswerk eine Soforthilfe von 100 000 Euro bereitgestellt.
»Zugleich möchten wir aber daran erinnern«, so die BDKJ-Diözesanvorsitzende Barbara Funke, »dass das Leid der Kinder in anderen Teilen der Erde nicht gemildert ist.« Weltweit verhungerten täglich etwa 20 000 Kinder, weltweit würden jeden Tag Kinder als Soldaten, Prostituierte oder billigste Arbeitskräfte ausgebeutet und ihrer Zukunft beraubt, so Barbara Funke. »Auch diese Kinder sind auf unser aller Hilfe angewiesen!«
Der BDKJ-Diözesanverband appelliert daher an die Bevölkerung: »Unterstützen Sie die Sternsingerinnen und Sternsinger! Mit Ihrer Spende helfen sie den in Not geratenen Kindern in den vom Seebeben betroffenen Gebieten in Süd- und Südostasien, aber auch in Ghana und anderswo.«
Im vergangenen Jahr hatten die Sternsingerinnen und Sternsinger im Erzbistum Paderborn ein Rekordergebnis erzielt: Erstmals wurden mehr als zwei Millionen Euro ersungen, das Ergebnis betrug rund 2 133 000 Euro. In den Gemeinden der Stadt Paderborn wurden 83 740 Euro gesammelt. 20 Paderborner Gemeinden beteiligten sich an der Aktion, bistumsweit waren es 688.

Artikel vom 03.01.2005