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Nach 50 Jahren letzter Schnitt

Friseurmeisterin Freichel schloss Salon in Holzhausen

Holzhausen (ko). »Ich war immer gerne Friseurin«, erzählt Friseurmeisterin Christa Freichel, die am Silvestertag ihren Damen-Salon in Holzhausen an der Bahnhofstraße für immer schloss. Am letzten Tag des Jahres 2004 gab es dort für ihre Kundeninnen den letzten Haarschnitt.

50 Jahre hat sie in ihren Beruf gearbeitet. Immer freundlich sein, den Stress nie zeigen und immer auf die Wünsche der Kunden eingehen, das war ihr Rezept. Die 65-jährige gebürtige Lübbeckerin erlernte ihren Beruf im Salon Rath in Lübbecke. Zusammengerechnet mit ihrer Lehrzeit arbeitete sie dort zehn Jahre. Anschließend besuchte sie die Meisterschule in Wiedenbrück. Ihre Meisterprüfug legte sie 1965 in Bielefeld ab.
Den Schritt in die Selbständigkeit wagte Christa Freichel im Jahre 1968 mit einem Salon am Lübbecker Markt. Fünf Jahre später zog sie in die Lübbecker Tonstraße um. Wiederum zwei Jahre später, also 1975, wurde ein Zweitgeschäft in Holzhausen geöffnet. »Damit ging für mich ein Traum in Erfüllung, denn hier hatte ich eine Wohnung direkt über meinen Laden«, erzählt Christa Treichel. Dies sei wegen ihrer Kinder ideal gewesen, so die frisch gebackene Rentnerin. Ihr Geschäft in Lübbecke gab sie Ende der 70er Jahre ganz auf.
In dem damals von einem Herren- in einen Damensalon umgestalteten Geschäft in Holzhausen, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Das Flair der 70er Jahre spiegelte sich auch noch am letzten Arbeitstag in den Tapeten, Sitzmobiliar, sowie den Spiegeln wider. Dies mochte sie bis zu letzt so und auch die vielen Kunden.
Sechs Auszubildende hatte Christa Freichel. Zum »Inventar« gehören auch die zwei Windhunde Ritchie und Blue. Christa Freichel bedankt sich ganz besonders bei ihrer großen und lieben Stammkundschaft, sowie bei den Kurgästen. Da das Friseurgeschäft direkt gegenüber vom Seniorenheim Kastanienhof liegt, ist die Bedauerung über die Schließung dort natürlich auch sehr groß. Vielleicht werde sich ja eine Lösung finden, dass sie dort den Bewohnern weiterhin die Haare schneiden kann und darf . . .

Artikel vom 03.01.2005