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Erneuter Einbruch in
die Karstadt-Filiale

Täter warfen wieder Gullydeckel ins Fenster

Gütersloh (rec). Erneuter Blitzeinbruch in die Gütersloher Karstadt-Filiale: In der Nacht zu Mittwoch haben unbekannte Einbrecher das Schaufenster zum Berliner Platz hin mit einem Gullydeckel eingeworfen und drei Schmuck-Vitrinen ausgeräumt.

Nach der Verhaftung von zwei Polen im vergangenen September hatte die Polizei gehofft, die Einbruchsserie in Karstadt-Filialen gestoppt zu haben. Die Serie hatte am 25. August begonnen und war am 1., 15. und 22. September nach stets ähnlichem Muster fortgesetzt worden - die letzten beiden Male in Bielefeld. Immer zwischen drei und vier Uhr am Morgen waren Gullydeckel in die Schaufenster geschleudert und Schmuckvitrinen ausgeräumt worden. Beim vorerst letzten Mal führte der Tipp eines Sicherheitsdienstes zur Verhaftung von zwei Polen im Alter von 20 und 21 Jahren. Danach war erst einmal Ruhe.
Bis gestern Morgen um halb drei das Telefon von Karstadt-Filialleiterin Eleonore Jennes läutete. Am Apparat war die Polizei. Diesmal hatten die Täter um 2.15 Uhr zugeschlagen. Die Zeit reichte, um drei Vitrinen einzuschlagen und in erster Linie Ketten und Armbänder aus Gold zu erbeuten. An den anderen Vitrinen machten sich die Täter gar nicht erst zu schaffen. Das könnte an den Vorkehrungen bei Karstadt liegen.
So wuchtig ein Gullydeckel auch wirkt - bis die Doppelverglasung der Karstadt-Fassade durchgeschlagen war, dürfte es einige »Anläufe« gebraucht haben. Drinnen waren die Vitrinen mit einer reißfesten Plane überzogen. Die musste Schnalle für Schnalle mühsam aufgeknüpft werden, bevor die Täter zuschlagen konnten. »Die Installation dieser Planen hatte uns die Kripo nach dem letzten Überfall empfohlen«, erläutert Eleonore Jennes. Sobald die Schaufenster eingeschlagen werden, wird ein Alarm ausgelöst und Nebel ausgeworfen. Von diesem Zeitpunkt an läuft die UhrÉ
Gestern Vormittag erneuerten Handwerker die Doppelverglasung an der Fassade und die Sicherheitsverglasung der Vitrine. Ob es die Täter der bisherigen Serienüberfälle waren oder Nachahmer - Aufwand und Risiko der Einbrüche werden immer höher.

Artikel vom 29.12.2004