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Große Not in Südostasien

Pfarrer Markus Freitag bittet um Spende für die Opfer


Von Jürgen Gebhard
(Text und Foto)
Bad Oeynhausen-Lohe (WB). »Wir sollten uns nicht nur die schrecklichen Bilder anschauen. Wir sollten den Menschen im Katastrophengebiet mit Geld helfen«, ruft Pastor Markus Freitag zu großzügigen Spenden für die Opfer der Todesflut auf. Auch in seiner Gemeinde soll im Silvestergottesdienst die Kollekte für Südostasien eingesammelt werden.
Markus Freitag von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Lohe kennt sich wie kein anderer Pfarrer aus dem Kirchenkreis Vlotho in Südostasien aus: Im Auftrag der evangelischen Kirche hat er mehrere Partnerschaftsbesuche unter anderem in Thailand, Malaysia und Nordsumatra unternommen. Außerdem unterhält der 42-Jährige zahlreiche private Kontakte in die Region, persönliche Verbindungen gibt es auch noch aus seiner Amtszeit in Münster. Erst vor wenigen Wochen hat er sein durch die Kindernothilfe vermitteltes Patenkind auf Bali besucht, ebenso das Patenkind des Kindergottesdienstes. Aktuelle Nachrichten von seinen Bekannten hat Pfarrer Markus Freitag bisher noch nicht bekommen - sie leben allerdings glücklicherweise auch nicht direkt in den heimgesuchten Küstengebieten.
»Die Katastrophe hat nicht nur sehr viele Familien zerstört. Die Katastrophe trifft auch die Überlebenden sehr hart. Ein Fischer, der sein einziges Boot verloren hat, steht jetzt buchstäblich vor dem Nichts, denn er hat keine Existenzgrundlage mehr«, weiß der Pfarrer zu berichten, »die Menschen in diesen Ländern leben vielfach von der Hand in den Mund, sie kennen keine Ersparnisse und keine Versicherungen.« Ein Sozialsystem sei in diesen Ländern wenn überhaupt nur sehr schwach vorhanden. Der Tourismus als ein wichtiger Arbeitgeber falle jetzt aus. Die gesamte Region werde noch über Jahre unter den Folgen der Flut leiden und sei deshalb auch langfristig auf Hilfe von außen angewiesen.
»Die Dimension der Katastrophe ist unvorstellbar groß«, bittet der Pfarrer um großzügige Spenden. Er persönlich empfiehlt die kirchlichen Hilfsorganisation Brot für die Welt, das Diakonische Werk und die Vereinigte Evangelische Mission. Das Geld, das hier gespendet werde, komme auf jeden Fall direkt bei den Menschen in den Katastrophengebieten an.
Nicht nur Geld sei gefragt, sagt der Seelsorger: »Eine andere Möglichkeit ist es, unsere Sorgen vor Gott zu bringen und für die Menschen zu beten.«

Artikel vom 29.12.2004