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»Alle wollten uns
verlieren sehen«

Sieger Steinhagen hält Druck stand

Es berichten Stephan Arend, Thomas Kiso und Sören Voss
Altkreis (WB). Wieder im Endspiel, wieder gegen Steinhagen. Aber es bleibt dabei: SV Häger kann das Fußball-Altkreismasters einfach nicht gewinnen. Statt dessen fuhr Spvg. Steinhagen seinen vierten Hallentitel in Folge ein.

Im Endspiel machte der Landesligist ernst. Die Cronsbach-Crew fertigte den A-Ligisten mit 5:0 (1:0) ab, wobei mit diesem deutlichen Finalsieg nach der Zwischenrunde niemand gerechnet hatte.
Denn wie bereits an den ersten beiden Turniertagen tat sich die klassenhöchste Mannschaft auch in der Endrunde schwer. Im Viertelfinale gegen BV Werther zitterte sich der spätere Sieger mit 3:3 ins Neunmeterschießen und profitierte hier vom gegnerischen Nervenflattern.
Überzeugen konnten die Cronsbach-Crew auch im Halbfinale nicht. Der lautstark unterstützte SC Peckeloh schien seinen Triumphzug gegen Steinhagen fortzusetzen, nach der SCP-Führung (1:0 Matejewski) zeigte sich der Landesligist jedoch eiskalt und schlug aus heiterem Himmel dreimal zurück. Um einiges souveräner hatte hingegen Steinhagens Gegner das Endspiel erreicht. Gegen Oesterweg (2:1) und Solbad (4:1) ließ Häger nichts anbrennen, so dass alle HSV-Anhänger große Titelhoffnungen hegten.
Zunächst sollten diese Erwartungen im Endspiel auch erfüllt werden. Doch nachdem Häger seine Feldvorteile nicht nutzte, leitete ausgerechnet eine unglückliche Aktion von Patrick Fechner (zum besten Keeper gewählt) die HSV-Pleite ein. Bei einem Pressschlag reagierte Steinhagens Sören Kapelski schneller als der Torhüter (8.) und legte im zweiten Zwölf-Minuten-Abschnitt mit einem trockenen Linksschuss das 2:0 nach (13.). Ciflik (15.), Schwenke (18.) und Bas (19.) machten den 5:0-Endspielsieg perfekt.
»Steinhagen liegt uns einfach nicht«, erinnerte Hägers Spielertrainer Maik Slotta an das 2:14 im Endspiel vor drei Jahren. »Aber zum Glück haben wir uns heute nicht so abschießen lassen.« Auch HSV-Obmann Jörg Müller munterte den Verlierer auf: »Wir haben drei Tage lang gut gespielt - wie eigentlich immer in der Halle. Leider hat es mit dem Titel wieder nicht geklappt.«
So durfte Spvg. Steinhagen zum vierten Mal in Folge den Siegerpokal stemmen. Und obwohl der Jubel des Landesligisten etwas aufgesetzt wirkte, versicherte Spvg.-Kapitän Bastian Schwenke: »Die Freude ist keinesfalls gespielt. Alle wollten uns verlieren sehen und wir standen ganz schön unter Sieges-Druck. Aber die Truppe hat bewiesen, dass man sich auf sie verlassen kann. Besonders Obmann Erhard Wichmann wollten wir es zeigen, weil er uns zuletzt scharf kritisiert hat.«
Anders als beim knappen 3:2-Finalsieg 2003 gegen Amshausen musste Steinhagens Trainer Stefan Studtrucker beim deutlichen Erfolg nicht ins Geschehen eingreifen: »Zum Glück war's heute nicht so knapp. Aber das Ergebnis ist viel zu hoch ausgefallen. Wir haben uns beim gesamten Turnier schwer getan und erst am Ende gezeigt, was mit einer disziplinierten Leistung drin ist.«
Neben Sieger Steinhagen zog auch Ausrichter SG Oesterweg ein positives Gesamtfazit. »Höttges« Kleine-Tebbe: »Besonders in der Endrunde haben die Zuschauer spannende Spiele und tolle Tore gesehen. Ich freue mich schon auf's nächste Jahr.«

Artikel vom 30.12.2004