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Silvestersänger in Bronze verewigen

Fünf Vorschläge für das Denkmal - Heute: Entwurf der Bielefelder Bildhauerin Nina Koch

Von Katrin Niehaus
Borgholzhausen (WB). Sie singen nicht nur seit vielen Jahrzehnten in der Silvesternacht. Jetzt sollen die Piumer Nachtwächter außerdem in Bronze verewigt werden. Ein Denkmal, das der Heimatverein der Stadt anlässlich seines 111. Geburtstages schenkt (das WB berichtete am 13. November).

Fünf Künstler aus der Region haben sich dazu ihre Gedanken gemacht. Das WESTFALEN-BLATT stellt ihre Entwürfe in lockerer Folge vor. Den Auftakt machen die Silvestersänger von Nina Koch, einer renommierten Bildhauerin aus Bielefeld.
Wer den Zuschlag bekommt, das möchte der Heimatverein im Frühjahr des nächsten Jahres entscheiden. »Das machen wir nicht allein. Die Meinung der Borgholzhausener ist uns wichtig«, betont der Vorsitzende Carl-Heinz Beune. Mehr als 200 Menschen haben bereits ihr Votum abgegeben. Doch die fünf Vorschläge für das Denkmal können auch weiterhin im Museum, dem Kultur- und Heimathaus an der Freistraße, begutachtet werden. Das macht derzeit zwar gerade Winterpause, ist im Februar aber wieder geöffnet. Wer es bis dahin nicht abwarten kann, der kann sich bereits im Januar mittwochs von 9 bis 12 Uhr einfinden, wenn die Männer ihren Arbeitsmorgen haben.
Zurück zu Nina Koch: Die 43-jährige Bielefelderin hat bereits viele Skulpturen geschaffen. Ihre Katharina von Bora steht im Innenhof der Luther-Gedenkstätte in Wittenberg, ihr Bacchus ziert den Mirabellenplatz in der Bielefelder Altstadt, und in Rinteln gibt es zudem ihre Weser-Flößer zu bestaunen.
Menschen stellt Nina Koch gerne in Bewegung dar - und das hat sie auch mit den drei Silvestersängern getan. Der kleine dicke Nachtwächter steht zwar bereits und tutet in sein Horn. Die beiden anderen jedoch steuern noch auf ihr Ziel zu. Der eine macht gerade den letzten Schritt, und der andere trägt einen wehenden Mantel.
Interessant ist auch die Kleidung, in die Nina Koch ihre Sänger gehüllt hat. An den Hutformen zeigt sich, dass sie Modestile verschiedener Jahrzehnte gewählt hat. Der kleine Dicke trägt eine ordentliche Prinz-Heinrich Mütze, der Mittlere mit der Hellebarde einen Filzhut wie die heutigen Silvestersänger und der Dritte mit der Laterne einen Hut à la Humphrey Bogart, wie er in den 50-er und 60-er Jahren modern war. Ein Trio, das sich sehen lassen kann.

Artikel vom 29.12.2004