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Arbeitslosigkeit und Hartz bereiten große Sorge

Caritas-Konferenzen spüren die Ängste der Menschen

Delbrück (al). Hartz IV, Agenda 2010, Gesundheitsreform: Das sind für die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas-Konferenzen im Delbrücker Land keine abstrakten Begriffe. »Wir erleben jeden Tag bei unseren Hausbesuchen, wie sich die Menschen sorgen über ihre Zukunft machen«, so die Dekanatsleiterin der Caritas-Konferenzen im Delbrücker Land, Magdalena Gockel.

»Im gesamten Erzbistum Paderborn unterstützen rund 20 000 freiwillige Helferinnen und Helfer in 738 Gruppen die Arbeit der Caritas. Wir sehen die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit und Hartz IV ganz konkret vor Ort bei Hausbesuchen, Altennachmittagen, in Kleiderkammern oder Suppenküchen«, ergänzt Margarete Klisch, Diözesanvorsitzende der Caritas-Konferenzen. »Der Beratungs- und Hilfsbedarf ist enorm angestiegen«, so die Diözesanvorsitzende. »Oft reichen die staatlichen Hilfen gerade so, um bei Arbeitslosigkeit über die Runden zu kommen«, so Magdalena Gockel.
»Kommen aber nicht geplante Kosten hinzu, wie die kaputte Waschmaschine, die Stromnachzahlung oder gestiegene Heizkosten, sind diese Kosten oft nicht mehr zu finanzieren und Hilfe ist gefragt. Materielle und finanzielle Hilfen sind dann wichtig«, berichtet die Dekanatsleiterin des Dekanats Delbrück. Genauso wichtig sind aber auch persönliche Gespräche. »Die Sorgen, wie sich Hartz IV auf die persönliche Situation auswirken und wie die nächste Zukunft bewältigt werden können, nehmen zu. Zu dem schürt die öffentliche Diskussion Vorurteile und Stammtischparolen, von denen sich viel zu unrecht gedemütigt fühlen,« berichtet Magdalena Gockel aus ihrer täglichen Arbeit.
»Das Selbstwertgefühl der Menschen ist sowieso schon ganz unten, wenn sie sich an uns wenden und die Kleiderkammer oder das Füllhorn um Unterstützung bitten«, betont Magdalena Gockel.

Artikel vom 04.01.2005