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Streudienst mit Handicap

Ein Räumfahrzeug blieb nach dem gestrigem Schneefall im Bauhof

Von Volker Zeiger
Enger (EA). Alle Mann raus zum Streuen, hieß es gestern gegen 12.30 Uhr für die Mitarbeiter des städtischen Bauhofes. Der Schnee, der um diese Zeit fiel, blieb auch auf den Hauptverkehrsstraßen liegen. Eines von vier Streufahrzeugen konnte nicht eingesetzt werden. Trotzdem hatte der Bauhof die Lage schnell im Griff.

Das Getriebe des Lastwagens, der für den Winterstreudienst vorbereitet war, spielte nicht mehr mit. Im zweiten Gang die Straßen abzufahren und zu streuen, das war dem Fahrzeugverkehr nicht zuzumuten. Stattdessen entschieden sich Bauhofleiter Reinhold Weigmann und sein Mitarbeiter Thomas Ziep, die übrigen Wagen einzusetzen: ein Mehrzweckfahrzeug und zwei Unimogs. Des Weiteren wurden drei Mitarbeiter für den Streudienst von Hand eingesetzt. Gestreut und geräumt wird von diesen Mitarbeitern beispielsweise an Bushaltestellen.
In Windeseile bestückte Mitarbeiter Alexander Rudi als Fahrer des Universalwagens den Streubehälter seines Fahrzeuges mit dem benötigten Streusalz, räumte anschließend sofort die Gehwege und streute sie mit einem Salzgemisch ab. Die Besatzung zweier Streuwagen fuhr die wichtigsten und insgesamt 70 Kilometer langen Straßen im Stadtgebiet ab und streute hier, wie Ziep sagte, ein Gemisch aus Salz und Wasser auf. Der Vorteil gegenüber des an anderen Stellen verwendeten Granulats besteht laut Ziep darin, dass das Salzwasser sofort den Schnee wegtaut und und vor allem auf dem Straßenbelag haften bleibt.
Diese Methode wird seit gut drei Jahren angewandt. Das Salzwassergemisch wird beim Kreisbauhof an der Dreyener Straße in Enger in Tanks auf den jeweiligen Räumfahrzeugen gefüllt. »Der Salzverbrauch ist dadurch viel geringer«, stellte Ziep fest. Salz hat der städtische Bauhof an der Spenger Straße ebenso wie Granulat dennoch bevorratet. Die Menge reichte bisher, »Engpässe gab es in diesem Winter noch nicht«.
Eine gute Stunde nach dem Schneetreiben waren die Hauptverkehrsstraßen in Enger wieder frei, das verteilte Streugut wirkte. Nur an Steigungen wie etwa derjenigen am Madlietweg - er ist eine beliebte Abkürzung zwischen Steinbeck und Herringhausen - taute der Schnee nicht so schnell. »Hier ist es immer glatt«, weiß Ziep aus Erfahrung, Darum gehörte dieser Abschnitt ebenso wie Steigungen in Dreyen, Pödinghausen oder Siele zu den am ersten geräumten Gebieten.
In der Innenstadt räumt indessen der Universalwagen - er wird im Sommer unter anderem zum Rasenmäher umgerüstet - die städtischen Fahrwege. Für die Bürgersteige sind die Anwohner selbst zuständig.

Artikel vom 29.12.2004