29.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Oss dei Nacht
am längsten wass

Plattdeutscher Beitrag von Pastor Dullweber

Stemwede (WB). Was von Weihnachten ausgeht, damit beschäftigt sich Pastor i.R. Wilhelm Dullweber in seinem heutigen Beitrag. In dem Rückblick auf das schönste Fest im Jahr schreibt er auf Plattdeutsch.

»Do wurd ick doch vö Wiehnachen ein paar märl fröcht, worümme dei Wiehnachtsgeschichte bauß zwei märl inne Bibel steiht un nich vier märl. Ick heffe seggt, datt stimmt nich, blauß jeder Evangelist heff datt anners schriebm. Kiek bie Markus ess datt so. Markus wurd geborn, oss datt mett Jesus tau Enne was. Un oss Junge heff hei denn denn Apostel Paulus kinn lert. Un watt dei öhne von Jesus vetellde, datt heff ett öhne an dern.
Os junger Kerl ess hei denn mett Paulus dürt Land togen un heff bie öhne gaut taulüstert. Doch denn wurd öhne datt tau schwor, watt Paulus dor vetellde, un vierle Lüe wüssen garnicht sorecht ower Jesus Bescheid.
Un Markus mende, sei mürt doch os estet wirten, watt Jesus woll un watt hei dern heff. Un denn göng Markus wir ner Hus, datt hett hei göng ner Antiochien ein gräte Stadt dermäls. Hier hörr Paulus siene esten Gemeinde gründet. Doch Petrus wass hier erk wesen un von öhne gaff ett erk ne Gemeinde. Un nu bekäbbeln sick dei beid'n. Jeder mende hei hörr recht. Datt es bett vön Dage ner sou.
Dei eine geiht ner denn Pastor inne Kerken un dei annere ner den annern Pastor. Un wecke segget bie usen ärln Pastor, dor könn ick datt am besten vöstern, wie datt mett denn Glärm ess. Un dor in düsse Stadt Antochien dor föng nu erk ner Markus an tau priegen un vetellde blauß dei Geschichten von Jesus. Un hei kamm dor gaut mett ann. Hei könn woll seggen: Wiehnachen ess, wo Jesus hulpm heff, wo hei gesund makere, oder Wiehnachen es, wo Jesus Geschichten vetellde wie man mett einanner ümmegern schöll.
Bei Markus es Wiehnachen un Austern eigentlick glieke. Un denn käm dei Lüe, un sehn: Markus schrieff uss datt upp, datt wie datt blauß nich wir vegiertn dort. Un denn heff hei sick hensett un heff datt uppschriebm watt von Wiehnachen utgeiht un so es sien ganzet Evangelium eine einzige Wiehnachtsgeschichte.
Johre later käm denn Matthäus un Lukas un dei vetelln denn jeder upp siene Wiese, wie datt bie dei Geburt von Jesus wass. Un Johannes, dei heff denn ower dei Geschichten von Jesus oll Priegen maket un dei uppschriebm. Un oss dei este Kaiser in Rom an Jesus glöffte un Christ wurd, datt was ümme 350, der woll dei wirtn, an wecken Dag ess denn Jesus geborn? Datt wüsste natürlich kein Minske mä, un der hätt dei Pastöre tau öhne seggt: Oss ett in dei Welt ganz düster wass, un am besten kann man sick datt meken oss dei Nacht am längsten wass.
Un sehr sind sei upp denn 24. Dezember kurm un sehr ess datt bett vöndage blierm. Kiek, sehr ess datt wesen, un vöndage es vö uss jümmern ner Wiehnachen datt schönste Fest im Johr vö Lüttke un vö Aule.«

Artikel vom 29.12.2004