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Die Volksbank-Vorstände Werner Ladage, Oliver Ohm (Enger-Spenge) und Walter Bernsmeier.Foto: Bexte

Trend: Altersvorsorge
statt Geldausgeben

Volksbanken: erstmals 1,5 Mrd.-Euro-Bilanzsumme

Vlotho (bex). Privatkunden legen als Vorsorge immer mehr Geld auf die »hohe Kante«, der Mittelstand investiert nur verhalten. Dies sind die Schlaglichter für die Volksbanken Bad Oeynhausen-Herford und Enger-Spenge für das Jahr 2004. Die Bankenvorstände sind mit den vergangenen zwölf Monaten jedoch zufrieden. Die beiden Kreditinstitute steigerten ihre Bilanzsumme um 1,5 Prozent und durchbrachen mit 1,515 Milliarden Euro erstmals die 1,5 Mrd.-Euro-Grenze.

Der Ertrag liegt mit 3 Mio. Euro (nur Volksbank Bad Oeynhausen-Herford) auf Vorjahresniveau.
Mit Zuversicht blicken die Banken auf das kommende Jahr. Der anziehende Export werde in der so wichtigen Küchenmöbelindustrie und im Maschinenbau zu Investitionen führen. »Die Binnennachfrage lässt jedoch zu wünschen übrig. Auch der Privatkunde hält sich mit dem Geldausgeben zurück - trotz des guten Weihnachtsgeschäftes«, sagt Bankensprecher Werner Ladage. Das Geld sei vorhanden, werde jedoch nur zögerlich ausgegeben: Die Guthaben auf den Girokonten liegen 8 Prozent (21 Mio. Euro) über dem Vorjahreswert.
Der Trend zur privaten Vorsorge ließ die Spareinlagen um 2 Prozent auf 570 Mio. Euro wachsen. Insgesamt stiegen die Kundengelder um 33 Mio. Euro (3 Prozent) auf 1,18 Mrd. Euro. Noch deutlicher zeigt sich die Entwicklung im Bereich der Lebensversicherungen. Wegen des Endes der Steuerbegünstigung zum Jahreswechsel wurden doppelt so viele Verträge abgeschlossen wie 2003. Die verhaltene Investitionsbereitschaft der Wirtschaft ließ die Summe der verbuchten Kredite nur leicht um 13 Mio. Euro auf 830 Mio. Euro steigen.
Ganz anders die Volksbanken selbst: Sie investierten 2004 mehr als 3,2 Mio Euro in die elektronische Datenverarbeitung und das Geschäftsstellennetz. Dieses bleibe in seinem Umfang erhalten: 439 Mitarbeiter, davon 38 Auszubildende, sind an 35 Standorten beschäftigt. »Es sind keine Filialschließungen geplant, aber natürlich sind immer wieder Standorte auf dem Prüfstand«, erklärt Ladage.
Die Volksbanken Bad Oeynhausen-Herford und Enger-Spenge pflegten ein partnerschaftliches Verhältnis, was auch in der Präsentation einer gemeinsamen Bilanz zum Ausdruck komme. »Aktuell gibt es aber keine Fusionsgespräche. Ich bin jedoch sicher, dass es in den nächsten Jahren zu einem Zusammenschluss kommen wird.« Die Kreditinstitute stellten beim Bilanzgespräch auch eine neue Software für den in allen Filialen erhältlichen PDA-Kleincomputer vor. Sie weist unter anderem den kürzesten Weg zu einem von 14 000 Geldautomaten und informiert über behindertengerechte Zugänge.

Artikel vom 29.12.2004