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Menschen
in Schlangen
Jürgen Gebert
Bezirksschornsteinfeger-Meister

Im neuen Jahr wird Jürgen Gebert der neue Bezirksschornsteinfegermeister des Bezirks Harsewinkel I sein. Am 17. November diesen Jahres überreichte ihm der Regierungspräsident die Ernennungsurkunde. Der verheiratete Familienvater hat das Handwerk des Schornsteinfegers von der Pike aus gelernt.
Von 1982 bis 1985 absolvierte er seine Lehre, es folgten vier Gesellenjahre. Dann 1990 legte Gebert seine Meisterprüfung ab und kam auch auf die Warteliste für das Amt des Bezirksschonsteinfegermeisters, welches er ab Januar dann endlich ausführen darf. Das Handwerk an sich, also die Hausbesuche wird er von nun an nicht mehr ganz so häufig machen können.
Nur noch 20 Prozent aller Besuche wird er in seinem neuen Bezirk selbst absolvieren. Den Rest wird in Zukunft ein Angestellter übernehmen. Sein neuer Aufgabenbereich konzentriert sich jetzt vor allem auf die Verwaltung und Koordinierung des Kehrbezirks. Mit dem neuen Job, wird er wohl auch etwas mehr Zeit aufbringen müssen, so wird er alleine schon jeden Tag 200 Kilometer nur im Auto sitzen. »Ich hoffe, dass ich trotzdem noch genug Zeit für meine Hobbies habe«, so Jürgen Gebert.
In seiner Freizeit trainiert er nämlich die Mini-Kicker der JSG Kohlstädt/Oesterholz, was für ihn auch eine Art Ausgleich ist. Mit Fußball konnte Gebert schon immer etwas anfangen, so spielt er selbst noch in der Alte Herren- Mannschaft des SSV Oesterholz.
Ein anderes großes Hobby ist die Musik. Wenn man sich in seiner Wohnung umschaut, fällt einem gleich die Plattensammlung mit den 600 LPs auf, hier ist es vor allem amerikanische Rockmusik von unbekannteren Künstlern, die es ihm angetan hat. Seine dritte Leidenschaft gilt den Gesellschaftsspielen. So ist er auch im Paderborner Spieleklub aktiv. »Es wäre schade, wenn das alles nun zu kurz kommen würde«, so der Schornsteinfegermeister. Auch die Tatsache, dass Schornsteinfeger immer wieder von Wildfremden angefasst werden, weil das Glück bringen soll, nervt ihn nicht. »So lange mich die Leute nicht küssen wollen, ist das schon in Ordnung. Die Akzeptanz bei den Bürgern ist immer noch groß und das freut mich«, sagt er.Tim Niklas Kubach

Artikel vom 29.12.2004