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Harter Kampf
ums Überleben

Krankenhaus-Zukunft bleibt ungewiss


Versmold (OH). 2004 -Êfür das Versmolder Krankenhaus und seine Beschäftigten geht ein überaus turbulentes Jahr zu Ende. Dass an dessen Ende die Zukunft des Hauses noch immer derart unklar ist, bleibt bedauerlich und verwunderlich zugleich. Denn eigentlich sollte eine Entscheidung über die Fusion -Êob in der Zwei-plus-Zwei-Variante mit Halle oder im Viererverbund -Êschon lange auf oberster Ebene gefällt sein.
Vielen Negativ-Schlagzeilen können nur wenige positive in den vergangenen Monaten gegenüberstehen. Die Umstrukturierungen nach einem Rekord-Defizit von 1,28 Millionen Euro in 2003 lassen harte Einschnitte als unumgänglich erscheinen. Die Schließung der Geburtshilfe-Station erfolgt in diesen Tagen, die Küche bleibt vom 31. März 2005 an kalt. Nachts operiert -Êwas nur in wenigen Ausnahmefällen notwendig gewesen sei, aber enorme Kosten mit sich gebracht habe -Êwird bereits nicht mehr. Nach Chefarzt Dr. Franz-Josef Schmidt, der sich zunächst erfolgreich vor Gericht gegen seine Kündigung wehrt und später eine außergerichtliche Einigung erzielt, muss zum Jahresende auch Geschäftsführer Hans-Dieter Samson gehen, dessen Vertrag nicht verlängert wird. Entlassen wird auch Betriebsratsvorsitzender Hans-Joachim Andersen, dem Verfehlungen als Anästhesiepfleger vorgeworfen werden.
Aber es gibt auch die andere Seite: Viele zeigen die Bedeutung auf, die das Krankenhaus für sie besitzt. Entweder mit ihrer Unterschrift -Êinsgesamt 5681 Namen stehen am Ende auf der Liste, die Thorsten Klute und seine SPD-Mitstreiter im Juli an Landesgesundheitsministerin Birgit Fischer übergeben. Oder mit ihrer Teilnahme an der Demonstration zum Erhalt des Krankenhauses, zu der sich 750 Menschen einfinden.
Trotz der noch ausstehenden Entscheidung aus Düsseldorf sind die Weichen für eine enge Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Halle bereits gestellt. Wesentliche Leitungsaufgaben des Versmolder Hauses übernimmt Volker Schulz, der Haller Verwaltungschef. Rationalisierungs- und Synergieeffekte einerseits, die Sicherung der medizinischen Versorgung andererseits bleiben die Ziele.

Artikel vom 31.12.2004