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Müller und Paus
fahren haushohe
Wahlsiege ein

»Tempo-Affäre« stoppt Wansleben


Ein »Knöllchen« wegen überhöhter Geschwindigkeit auf der Bahnhofstraße bremst Landrat Dr. Rudolf Wansleben aus und kostet ihn am Ende seine Wiederwahl: Dienstfahrt als Polizeichef oder doch nur ein Temposünder, der nicht zahlen wollte? Nach der CDU gehen auch die Wähler auf Distanz zum schon nominierten Spitzenkandidaten. Neuer Landrat wird Manfred Müller.
Der Lichtenauer Bürgermeister holt im ersten Anlauf 57,5 Prozent der Stimmen, Dr. Wansleben kommt auf gerade 17,7 Prozent. Auf einem Parteitag hat die CDU-Basis auf Empfehlung des Kreisvorstandes Dr. Wansleben noch mit zahlreichen Gegenstimmen zum Landratskandidaten gekürt. Nach der »Tempo-Affäre« kippt die Stimmung in der Bevölkerung. Wansleben war mit 77 Stundenkilometern in seinem neutralen Dienstwagen geblitzt worden.
Zunächst als Fahrt des »Chefs« zu einem laufenden Polizeieinsatz in Bad Lippspringe deklariert (also »knöllchenfrei«), zahlt Wansleben doch, um die Wogen zu glätten. Zu spät, denn nach weiteren Streitigkeiten zieht CDU-Kreisvorsitzender Gerd Wächter vor allem auf Druck der Basis die Notbremse. Nach der Kandidatensichtung wird Manfred Müller zum Spitzenkandidaten und Wahlsieger.
In der Stadt Paderborn baut Bürgermeister Heinz Paus seine Position weiter aus und holt bei der Wiederwahl satte 61,6 Prozent der Stimmen. »Seine« CDU muss sich mit 52,6 Prozent begnügen, sichert sich aber erneut die absolute Mehrheit im Rat. Auch im Kreis Paderborn bleibt die CDU mit 59,4 Prozent unangefochten stärkste politische Kraft.

Artikel vom 31.12.2004