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Ein Nachfolger
für Ellinghaus

Benjamin Dippel leitet die Kantorei

Von Wilhelm Friedemann
(Text und Foto)
Herford/Löhne (HK). Im Januar übernimmt der Kirchenmusiker Benjamin Dippel die Löhner Kantorei. Der engagierte 24-Jährige tritt damit die Nachfolge von Kirchenmusikdirektor Wolfram Ellinghaus an. Mit dem HERFORDER KREISBLATT sprach er über seine musikalischen Pläne.

»Seit meinen Kindertagen in Hessisch-Lichtenau singe ich im Chor«, sagt Benjamin Dippel. Bereits als Grundschüler sang er in der Nordhessischen Kantorei. Doch sein sehnlichster Wunsch war es, Orgel spielen zu lernen. So erhielt Benjamin Dippel mit acht Jahren zunächst Klavierunterricht, um mit elf Jahren zusätzlich beim Bezirkskantor Orgelunterricht zu nehmen. Mit 16 Jahren legte er im Kloster Schlüchtern die C-Prüfung ab, den Abschluss für nebenamtliche Kirchenmusiker, um nach dem Abitur im Jahr 2000 in Herford das Studium der Kirchenmusik aufzunehmen. Parallel dazu hatte er eine Stelle als Organist und Leiter des Posaunen- und gemischten Chores Herringhausen.
Im Sommer bestand Benjamin Dippel sein B-Examen. Der erste Vorsitzende der Löhner Kantorei, Martin Lorenz, erklärt: »Bedingt durch die Situation in Löhne-Ort haben wir gemeinsam mit dem Presbyterium Kontakt zur Hochschule für Kirchenmusik aufgenommen und die Löhner Kantorei als Lehrchor für einen qualifizierten Studenten angeboten.« Der Rektor der Hochschule, Prof. Dr. Rolf Schönstedt, empfahl Benjamin Dippel als einen seiner besten Studenten und schlug vor, ihn zu fragen, ob er für die Zeit seines A(Aufbau)-Studiums den Löhner Chor leiten wolle. Schnell wurde man sich einig, und Benjamin Dippel ist nun froh, einen hoch qualifizierten Chor, der in 40 Jahren von Kirchenmusikdirektor und Kreiskantor Wolfram Ellinghaus aufgebaut wurde, zu leiten.
»Der Chor kennt die großen Werke wie Bachs Weihnachtsoratorium, die Matthäus- und Johannes-Passion, die Oratorien von Mendelssohn und den ÝMessiasÜ sehr gut. Das ist eine wunderbare Grundlage«, freut sich Dippel. Doch auch in der gottesdienstlichen Gestaltung durch den Chor sieht er einen Schwerpunkt seiner Arbeit: »Hier kann die Kantorei sich der Gemeinde präsentieren und kontinuierlich Erfahrungen sammeln, die den großen Konzerten zu Gute kommen.«
Am 27. Februar wird die Löhner Kantorei zum letzten Mal unter ihrem langjährigen Leiter Bachs Johannes-Passion aufführen. Benjamin Dippel wird bis dahin in den Proben die Stimmbildung und das Einsingen übernehmen. »Auf diese Weise kann der Chor mich am besten kennen lernen.« Außerdem wird er am Klavier korrepetieren.
Öffentlich wird die Löhner Kantorei zum ersten Mal voraussichtlich im Ostergottesdienst 2005 unter der neuen Leitung singen.

Artikel vom 29.12.2004