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Von Weihnachten ein ganzes Jahr lang zehren

600 Besucher im »Heaven & Earth«-Gottesdienst

Versmold (aep). Das war's! Die Weihnachtstage wären wieder einmal überstanden. Doch ist Weihnachten nach 48 Stunden wirklich einfach so vorbei? Ist da rein gar nichts, das wir mitnehmen? Diese Fragen stellte das »Heaven & Earth«-Team am zweiten Weihnachtsfeiertag den Gottesdienstbesuchern in der vollbesetzten Petri-Kirche.
Zum eher ernsten Thema gab es spritzige Musik von der Gottesdienstband »Exodus«, eine nachdenkliche Predigt vom ehemaligen Jugendmitarbeiter Dirk Henser und ein witziges Anspiel.
»Jetzt räumt doch endlich auf!« Mutter, alias Sabine Froböse, schaut verzweifelt auf das alljährliche Weihnachtschaos. Mittendrin und völlig unbeeindruckt von der Unordnung sitzt ihre Familie. Nur widerwillig schaut die Tochter, alias Juliane Uthmann, von ihrem neuen Handy auf. »Weihnachten wegräumen? Finde ich gut. Mach mal, Mama.« Rainer Wolf in der Rolle des Vaters erhebt sich auf das Drängen seiner Frau hin schwerfällig, um den Baum herzurichten. Denn Opa wird noch erwartet. »Brennt!«, verkündet Vater und hat damit nur allzu recht. Eine Rauchwolke hüllt die Bühne ein und die Freiwillige Feuerwehr Versmold rückt an. Mit vereinten Kräften und in voller Montur löschen sie zum Vergnügen der Gottesdienstbesucher den »Brand« auf der Bühne.
Tannenbaum einständern, schmücken, darum herum hüpfen, ausständern und weg damit. So zeigten die »Heaven & Earth«-Mitarbeiter Weihnachten im Schnelldurchlauf in einem Kurzfilm. »Das ging in knapp vier Minuten, wirklich rekordverdächtig«, beginnt Dirk Henser darauf seine Predigt. Aber feiert man so wirklich Weihnachten? War im Anspiel und im Film der »Gastgeber« dabei? Oder wurden überall nur Simultan-Partys gefeiert? Gott kommt zu uns allen in dieser Nacht. Davon kann man das ganze Jahr über zehren. »Wenigstens inwendig sollten wir unsere Kalender umschreiben«, schlug Henser vor. »Wir sollten jedes Jahr mit Weihnachten beginnen und jede Woche mit einem Sonntag.« Dann könnten wir wirklich die kleinen Dinge mitnehmen, in denen uns Gott begegne.
Pfarrer Dirk Leiendecker griff diese Idee in der anschließenden Meditation auf. »Warum erinnern wir uns immer nur an die schlimmen Dinge eines vergangenen Jahres?«, fragte er. »Es gibt doch auch so viel Schönes!« Sich gerade darauf zu besinnen, dazu waren die Gottesdienstbesucher eingeladen. Alle konnten ein schönes Erlebnis aus dem vergangenen Jahr aufschreiben und diesen »Schatz« dann mit nach Hause nehmen. Am Ausgang gab es für jeden noch eine kleine Schatztruhe zum Basteln, damit diese schöne Erinnerung es auch ganz sicher ins kommende Jahr hinein schafft.
Den Heaven & Earth-Gottesdienst wird es auf jeden Fall auch im kommenden Jahr geben. Am Sonntag, 23. Januar, wird um 18 Uhr wieder zu einem Gottesdienst der anderen Art in die Petri-Kirche eingeladen.

Artikel vom 28.12.2004