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Weg mit dem Weihnachtsspeck

Fitness-Studios verzeichnen zum Jahreswechsel Mitgliederzuwachs

Von Per Krüger (Text und Foto)
Löhne-Bahnhof (LZ). Die Festtage sind vorüber, und bei vielen beginnt nun der Katzenjammer über das ein oder andere zugelegte Pfund, das der Weihnachtsschmaus beschert hat. Tipps, wie man die Hüftringe effektiv bekämpfen kann, hat Hermann Hoogestraat vom Fitness-Center Aerofit im Kaiser Center.

Zum schlechten Gewissen über die verspeisten Kalorien gesellen sich oft auch die guten Vorsätze zum neuen Jahr. »In den ersten drei Monaten verzeichnen wir traditionell einen Zuwachs an Anmeldungen«, bestätigt der 44-Jährige. Und ein Großteil derer, die den inneren Schweinehund überwunden haben, bleiben auch längerfristig am Ball. »Es ist ganz wichtig, dass die Leute aus eigenem Antrieb kommen. Am schlimmsten sind jene, die mit den Worten erscheinen: ÝMein Arzt hat gesagt, ich muss mehr tunÜ. Dann ist die Motivation sehr bald weg«, weiß Hoogestraat, der seit 1977 in der Branche arbeitet und mit dem Aerofit eines der größten Fitness-Studios in Ostwestfalen-Lippe besitzt.
Für den Schritt, etwas für seinen Körper zu tun, sei es nie zu spät, betont Hoogestraat. Seine ältesten Kunden zählen bereits mehr als 80 Jahre. »Unsere Philosophie lautet: mäßig, aber regelmäßig. Es geht nicht darum, in 30 Tagen topfit zu sein. Zunehmen ist ein jahrelanger Prozess. Diese Pfunde verliert man nicht von heute auf morgen«, dämpft der 44-Jährige unrealistische Erwartungen. Auch sei eine ausgewogene Ernährung Voraussetzung, um trotz sportlicher Betätigung nachhaltig Pfunde zu verlieren.
Wer regelmäßig schwimmt oder joggt, tut zwar bereits etwas für seinen Körper, »doch damit verbessert man nur seine Ausdauer, kann damit aber zum Beispiel nicht Rückenproblemen vorbeugen. Um Stabilisierungsmuskeln an Gelenken aufzubauen, benötigt man einen Widerstand«, erklärt der diplomierte Sportler. Zweimal in der Woche jeweils eine Stunde Grundlagentraining seien bereits ausreichend, um die Fitness nach gut einem Jahr deutlich zu verbessern. »Bevor man aber in einem Kursus beginnt, sollte man sich von einem Arzt durchchecken lassen. Das gilt umso mehr bei Menschen mit Bluthochdruck, Bypässen oder etwa Problemen mit den Bandscheiben.«
Ein gutes Fitness-Studio erkennen Laien auch an einer guten Betreuung. »Vorherige Beratungsgespräche und Einführungskurse sollten selbstverständlich sein«, sagt Andreas Klauß, der für das Marketing des Aerofit verantwortlich zeichnet. Denn gerade bei Anfängern sei es sehr wichtig, Fehler frühzeitig zu erkennen, um Folgeschäden zu vermeiden. Und, fast noch wichtiger: »Es muss Spaß machen. Wer sich zum Sport zwingen muss oder krampfhaft versucht, den Besuch im Fitness-Studio, in seinen Terminkalender zu quetschen, der wird schon bald die Lust verlieren.«

Artikel vom 29.12.2004