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Nur kein neues Waterloo. . .

Handball-Bundesliga: GWD Minden-Hannover beim TBV Lemgo

Minden (Kru). Ruhige und besinnliche Weihnachtszeit. Für Handball-Bundesligist GWD Minden-Hannover war und ist davon nichts zu spüren. Erst die Verletzungssorgen, dann die magere Punktausbeute, kurz vor dem Fest auch noch die Ankündigung von Manager Horst Bredemeier sich aus der Hauptamtlichkeit zu verabschieden und die Aufgaben sicherlich nicht ganz so zeitintensiv in ehrenamtlicher Form durchzuführen. Und dann noch eine »englische Woche« zwischen den Feiertagen: Sonntag geht's zum TBV Lemgo.

Weihnachtsruhe? Nein, an der Weser herrscht hektische Betriebsamkeit. Selbst über Weihnachten, denn da bittet Trainer Velimir Kljaic seine Mannen sowohl heute als auch am ersten Weihnachtstag zum Training. Das aus gutem Grund, denn am Sonntag, am zweiten Feiertag, geht es für die »Grün-Weißen« schon wieder um Punkte. Und es ist eher eine ungeliebte Pflichtaufgabe, auf die man zu Gunsten eines familienfreundlichen Weihnachtstages nur allzu gern verzichten würde, denn im Gastspiel beim ostwestfälischen Riesen TBV Lemgo (Anwurf: 16.00 Uhr, Lipperlandhalle) hängen die Präsente so hoch, dass sie für die Mindener unerreichbar sind. Das weiß jeder bei GWD. Daher kann und wird es nur das Ziel sein, für das wichtige Mittwoch-Spiel in der TUI Arena gegen Wilhelmshaven nicht zuviel Kraft zu lassen, sich keine weiteren Verletzungen einzuhandeln und vor allen Dingen ein achtbares Ergebnis zu erzielen. Immerhin wurden die »Grün-Weißen« in den letzten OWL-Derbys regelmäßig abgeschlachtet.
Jüngst erst im DHB-Pokal, wo man - allerdings stark ersatzgeschwächt - ein 25:41-Waterloo erlebte. Kein Einzelfall, denn im Vorjahr unterlag man im Punktspiel mit 22:39, in der Saison 2002/03 mit 26:36 und in der Spielzeit 2001/02 am letzten Spieltag nach hundsmiserabler Leistung mit 23:42, wodurch man sich eine gute Abschlussplatzierung selbst verdarb. Nun, am Sonntag ist kaum damit zu rechnen, dass GWD ein Topergebnis erzielt, zumal Johannesson, Vukas und Simon weiter (bis zur Pause im Januar) fehlen werden. Es gilt aber die kleinen Fortschritte in Abwehr und Angriff weiter voranzutreiben. »Wir müssen uns weiter steigern. Es gibt sicherlich nicht viele Spiele, die mit einer Ausbeute jenseits der 40 ausgingen. Doch wir waren zu oft dabei«, appelliert Manager Horst Bredemeier an seine Spieler, sich auch bei einem (zu erwartenden) Rückstand nicht hängen zu lassen und bis zum Abpfiff um ein achtbares Abschneiden bemüht zu sein. Mit der Angriffsleistung der letzten Partien zeigte sich »Hotti« durchaus zufrieden. »Da lagen wir zuletzt permanent bei 30 Toren, eigentlich überraschend für dieses Rumpfteam.« Auch Bredemeiers Blick geht schon viel weiter. Natürlich will man das Mittwoch-Spiel gegen Wilhelmshaven gewinnen, anschließend gilt es den Schaden beim Gastspiel in Flensburg, dem letzten Auftritt vor der WM-Pause, wie jetzt in Lemgo so klein wie möglich zu halten. Zu holen ist auch dort nichts. Danach werden den Spielern vom 3. bis 11. Januar ein paar Tage Urlaub eingeräumt, bevor es am 12. Januar dann in die Vollen geht. Vorbereitung auf die Rückrunde, die für GWD wahrscheinlich am 12. Februar gegen den THW Kiel fortgesetzt wird und in der die benötigten Punkte zum Erreichen des Klassenverbleibs eingefahren werden sollen. »Dann hoffentlich wieder mit kompletter Mannschaft«, so Bredemeier. Doch zunächst stehen noch drei Aufgaben im »alten« Jahr auf der Tagesordnung. Und da gilt es, sich noch einmal voll reinzuhängen.

Artikel vom 24.12.2004