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Pottwale dürfen nicht zu schnell auftauchen

Meeresbewohner leiden an Druckfallkrankheit

Auch Pottwale leiden unter der sonst nur bei Tauchern bekannten Druckfallkrankheit.

Washington (dpa). Selbst Meeresbewohner bleiben nicht von der auch bei Tauchern bekannten Druckfallkrankheit verschont. Diesen Schluss ziehen US-Forscher aus einer Untersuchung von Pottwal-Skeletten. Sie offenbarten genau jene Symptome, die bei Menschen durch zu raschen Druckabfall beim Auftauchen hervorgerufen werden: Ausgewaschene und porös durchlöcherte Knochen und Knorpel. Die Erkenntnisse von Michael J. Moore und Greg A. Early vom Ozeanographischen Institut in Woods Hole (US-Bundesstaat Massachusetts) widerlegen die bisher vorherrschende Meinung, dass Wale und andere Tiefseetaucher von den Folgen zu schnellen Auftauchens ausgenommen sind. Die Erosionen an 16 Skeletten lassen nach Worten der beiden Meeresbiologen erkennen, dass »Pottwale weder anatomisch noch physiologisch immun gegen den Effekt des Tiefseetauchens sind«.
Die Sonarexperimente des US-Militärs könnten dazu beitragen, dass die Tiere ihr natürliches Tauchverhalten verändern und schneller aus der Tiefe an die Meeresoberfläche hoch tauchen.

Artikel vom 24.12.2004