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Noltensmeier dankt Mitarbeitern

Landessuperintendent besucht Kinderklinik und Kinderheim

Kreis Lippe (SZ). Schwestern eilen über die Gänge, Betten werden gemacht, Kinder sitzen mit ihren Eltern in einer Spielecke, ein Baby bekommt sein Fläschchen. In der Kinder- und Jugendmedizinischen Klinik in Detmold herrscht scheinbar normaler Betrieb. Und doch ist heute ein besonderer Tag, es sind die Stunden vor Heiligabend. Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier besucht die Klinik, um mit den Mitarbeitern zu sprechen, die an diesem Tag Dienst haben.

»Ich möchte im Namen unserer Kirche den Menschen danken, die an den Weihnachtstagen arbeiten«, erklärt Noltensmeier. »Wir feiern heute die Geburt eines Kindes. Da ist mir auch die besondere Aufmerksamkeit für Kinder, die krank sind, und die Menschen, die sie begleiten, wichtig.« Chefarzt Dr. Klaus Wesseler freut sich über den Besuch: »Schön, dass Sie an uns und an die Kinder denken.« Es sei schon ein etwas reduzierter Betrieb, etwa 30 leichter erkrankte Kinder habe man über die Feiertage nach Hause gelassen. Etwa 20 müssten aber auch über Weihnachten in der Klinik bleiben.
»Die Intensiv- und die Mutter-Kind-Station sind voll in Betrieb«, erläutert Wesseler. Außerdem müsse jederzeit mit Notfällen gerechnet werden. Schon deshalb laufe alles normal weiter. Für Dr. Wesseler ist der Dienst Heiligabend eine Selbstverständlichkeit: »Dienst bedeutet für uns Ýdienender MenschÜ. Das ist Teil unserer Grundeinstellung. Und jedem ist auch klar: die Arbeit muss gemacht werden.«
In der heilpädagogisch/therapeutischen Einrichtung Grünau- Heidequell in Bad Salzuflen leben Kinder und Jugendliche mit traumatischen Erlebnissen und Verhaltensauffälligkeiten. Viele sind über die Feiertage nach Hause gefahren. Doch einige sind geblieben und feiern hier mit ihren Betreuern Weihnachten. Gerrit Noltensmeier erkundigt sich bei denen, was für den Abend geplant ist. »Ich gehe mit den Kindern in die Kirche, danach wird in Ruhe gegessen und später packen wir die Geschenke aus«, erklärt Heilpädagogin Ursula Buettner.
In der Halle ist der Weihnachtsbaum aufgebaut, aus einem benachbarten Flur ziehen verlockende Düfte herein: der achtjährige Steven und der zehnjährige Kevin bekommen gerade von Erzieherin Caroline Hinke einen Bratapfel serviert. »Die Kinder sind zufrieden, sie wissen, wo sie Weihnachten feiern«, erklärt Sozialpädagoge Werner Engelhardt. »Die schwierige Zeit ist vorher, wenn für die Kinder noch nicht klar ist, ob sie hier sind oder zu Hause.«
Engelhardt wird den Abend auch in Grünau verbringen. »Wir werden sogar den Kamin für die Kinder anmachen«, kündigt er an. Alles ist fertig geschmückt in einer freundlichen warmen Atmosphäre. Denn schließlich soll es in Grünau ein schöner besinnlicher Heiligabend werden.

Artikel vom 27.12.2004