27.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Heiligabend wurde
einfach vorverlegt

Weihnachtsgeschichte aufgeführt

Erstmals führten Bewohner des Wittekindshofes das Krippenspiel auf, hier die drei Hirten.Foto: Marholdt
Nettelstedt (AM). Heilig Abend wird im Meyer-Spelbrink-Haus und im benachbarten Haus Fernblick seit vielen Jahren bereits am 23. Dezember gefeiert, weil so auch die Mitarbeiter in Ruhe zusammen mit den Bewohnern Weihnachten feiern können, ohne dass zu Hause unter dem Weihnachtsbaum die eigene Familie wartet.
In diesem Jahr waren einige Bewohner besonders aufgeregt, weil sie zum ersten Mal selbst das Krippenspiel in der Nettelstedter Kirche aufgeführt haben. In den vergangenen Wochen haben sie zusammen mit Corinna Dreyer, einer Mitarbeiterin des Meyer-Spelbrink-Hauses, und Christiane Radonz, einer Theaterpädagogin aus Lübbecke, die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium eingeübt. Da Thorsten Wegener einfühlsam die in einfache Sprache umgeschriebene Geschichte vorlas, konnten auch Menschen mitspielen, die selbst nicht oder nur schwer verständlich sprechen können.
Durch Umhänge, Schürzen und Hüte verwandelten sich die Frauen und Männer in Wirte, Hirten, Soldaten, den Kaiser Augustus oder Maria und Josef. Mit einfachen Mitteln wurden die Türen der Herbergen dargestellt, die keinen Platz für Maria und Josef hatten, eine orange Lampe war das Feuern bei den Hirten auf dem Feld. Als Schattenbilder war die Stadtsilhouette von Jerusalem und im Stall der Ochs und Esel zu sehen, so dass es nicht mehr schwer fiel, vom ostwestfälischen Alltag auf das Geschehen umzuschalten.
Die Predigt im Bescherungsgottesdienst, in dem sich seit zehn Jahren der Nettelstedter Posaunenchor engagiert, hielt der Vorstandssprecher der Diakonischen Stiftung Wittekindshof, Pfarrer Horst Ritter.

Artikel vom 27.12.2004