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Die Familie »auf Trab« halten


»Ich hatte eine glückliche Kindheit und ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Schwester und meinen Brüdern«, sagt sie. Zur Schule sei sie gern gegangen. Schon damals wusste Anny genau, was sie wollte: »Ich erinnere mich, dass der Lehrer einmal nach unseren Wünschen gefragt hat. Meine Antwort war: Ich möchte 78 Jahre alt werden. Der Lehrer fragte nach dem Grund und ich antwortete: Damit ich das Jahr 2000 erlebe.«
Nach der Volksschule erlernte sie den Beruf der Verkäuferin. Mit 23 heiratete sie ihren Mann Willy. Aus der Ehe gingen ein Sohn und eine Tochter hervor. Inzwischen wohnt die Familie in Büttendorf. Über Schicksalsschläge zu reden ist für die 82-Jährige müßig geworden: »Wir sind trotz allem eine fröhliche Familie geblieben. Meist gelingt es mir, mit meinem Humor die anderen mitzureißen«, erklärt Anny Mettenbrink. »Den Humor habe ich wohl von meiner Mutter geerbt.«
Es bereitet ihr Vergnügen, die Familie »auf Trab« und zusammen zu halten: »Mit Kindern und alten Leuten komme ich am besten zurecht.« Das freut besonders die neun Nichten und Neffen, bei deren Kindern »Tante Anny« sehr beliebt ist. Jahrelang spielte sie für die Kinder den Nikolaus.
Zum DRK kam sie mehr durch Zufall. Zwar war ihr Vater bereits Helfer, aber für Anny war eine Notsituation, die sie einen Erste-Hilfe-Lehrgang besuchen ließ, der Auslöser. In den Urlaubswochen zog es Anny mit ihrer Familie oft in den Schwarzwald. Zu Hause verbringt sie ihre Freizeit gerne im Garten. Hier gibt es neben Gemüse auch zahlreiche Blumen. Und auch bei Zimmerpflanzen hat sie einen »grünen Daumen« wie eine prächtige Orchidee beweist. Der Seniorensport hält die rüstige Dame fit. Sogar als Übungsleiterin und stv. Turnwartin engagierte sie sich für den SV Hüllhorst-Oberbauerschaft. Und wie sieht es mit Handarbeit aus? »Ich habe bereits einen ganzen Lebensvorrat an Spitze gehäkelt, das reicht«, lacht sie. Was ihr Ehrenamt beim DRK angeht, denkt Anny Mettenbrink lange nicht ans Aufhören: »So lange es mir Spaß macht und meine Gesundheit es zulässt, werde ich weiter wöchentlich in der Kleiderkammer stehen.«

Artikel vom 24.12.2004