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Ehrenamtliche Karriere
startete vor 35 Jahren

Anny Mettenbrink denkt noch lange nicht ans Aufhören

Von Sonja Gruhn
Büttendorf (WB). Die Weihnachtszeit hat ganz besondere Kräfte. Wenn die Tage kürzer werden und Kerzen, Gebäck und heiße Getränke in heimeliger Atmosphäre die Kälte und das trübe Wetter vergessen lassen, spricht man von »besinnlicher« Weihnachtszeit.

Und in der Tat besinnen sich die Menschen plötzlich. Sie besinnen sich, dass es Nachbarn gibt, die einem schon oft geholfen haben, denken an Freunde, bei denen man sich lange nicht gemeldet hat. Und dann waren da auch Menschen, denen es in diesen Tagen nicht so gut geht. Kranke, Bedürftige, solche denen das Schicksal übel mitgespielt hat und solche, die sich auf dem sozialen Abstieg befinden.
Zur Weihnachtszeit geschieht mit ihnen etwas Außergewöhnliches: Sie werden sichtbar. Sichtbar werden auch Menschen wie Anny Mettenbrink aus Büttendorf. Sie allerdings sieht Bedürftige auch dann, wenn nicht gerade Weihnachten ist. In Hüllhorst gibt es wohl kaum jemanden, der noch nichts von der engagierten Dame gehört hat. Als sie 1969 ihre Tätigkeit für das Deutsche Rote Kreuz aufnahm, war das erst der Anfang einer ehrenamtlichen Karriere, die im vergangenen Jahr sogar mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt wurde.
Doch hinter der Frau mit dem leidenschaftlichen Engagement für Bedürftige, das sie bereits seit 1975 ununterbrochen wöchentlich in die Kleiderkammer führt und zu anderen Einsätzen, steht ein herzlicher und humorvoller Mensch. Und auch wenn Anny sich nicht unermüdlich kümmern würde, man würde sie trotzdem sofort ins Herz schließen.
Als Arbeitertochter wuchs die im März 1922 geborene Anny Mettenbrink zusammen mit ihren drei Geschwistern in Stockhausen auf.

Artikel vom 24.12.2004