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Das Wort zum Sonntag

Von Pfarrer i.R. Fritz Schäffer


Der 2. Weihnachtstag fällt in diesem Jahr auf einen Sonntag. Seit alters her ist der 2. Weihnachtstag auch der Gedenktag des Erzmärtyrers Stephanus. In der Fülle der Weihnachtsgottesdienste geht dieser Tag leicht unter.
Aber da er in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, wollen wir uns im »Wort zum Sonntag« mit Stephanus, dem ersten Blutzeugen der Christenheit, befassen. Der Predigttext für diesen Tag steht im Evangelium des Matthäus Kapitel 23, Verse 34-37.
An einigen Stellen der Apostelgeschichte wird uns von seinem kurzen, aber einprägendem Wirken berichtet. Er ist einer der sieben Diakone, die von der Gemeinde beauftragt werden, für die Nahrung der Witwen und Weisen zu sorgen. Stephanus - zu Deutsch »Krone« - sorgt für die Griechisch sprechenden Christen in der Gemeinde. Er selbst ist ein Griechisch sprechender Jude. Er wird uns als ein Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes gezeigt, der in Taten und Zeichen, sowie geistesmächtiger Rede Jesus Christus bezeugt.
Stephanus greift die Gegner der Gemeinde furchtlos aus seinem Glauben heraus an. Er wird von dem »Hohen Rat« wegen Lästerung des Tempels und des Gesetzes angeklagt. Als er aber offen auf den Unglauben der Juden gegenüber den Reden der Propheten hinweist und auch behauptet, dass sie Schuld haben am Tod Jesu, beginnt unter den Gegnern eine Raserei. Man schleppt Stephanus aus der Stadt hinaus und steinigt ihn wegen Gotteslästerung. In unserem Predigttext heißt es: »Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir genannt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihr Küken versammelt unter ihren Flügeln; und ihr habt nicht gewollt«, sagt Jesus.

Artikel vom 24.12.2004