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Gelbe Engel im Weihnachtseinsatz

Traditioneller Besuch des ADAC bei der Autobahnpolizei - RP-Vize schaut vorbei

Von Mario Lüke
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Vertreter des ADAC Ostwestfalen-Lippe haben der Autobahnpolizei in Stukenbrock-Senne an Heiligabend ihren traditionellen Besuch abgestattet. In gemütlicher Runde ließen sowohl die Polizisten wie auch die Pannenhelfer gemeinsame Erfahrungen des Jahres Revue passieren. Auch Regierungsvizepräsident Werner Wehmeier schaute vorbei.

Kleine Gegenstände auf der A 44 in Richtung Wünnenberg-Haaren - bis mittags der einzige Einsatz für die Autobahnpolizei an Heiligabend. Neun Polizeibeamte der Stukenbrocker Station mussten am Freitag in insgesamt drei Schichten Dienst schieben. »Natürlich ist das für die Mitarbeiter nicht schön, aber auch auf ostwestfälischen Autobahnen geschehen heute Unfälle«, so Wachleiter Ortwin Schneider, der keine Hoffnung auf einen ruhigen Feiertag hatte, »denn meistens kommt es in den Abendstunden dazu, dass wir ausrücken müssen«.
Wie jedes Jahr am 24. Dezember besuchte der ADAC die »Kollegen« der Polizei, um sich über die gute Zusammenarbeit während des Jahres auszutauschen. Der Vorsitzende des ADAC Ostwestfalen-Lippe, Wolf-Otto Weitekamp, informierte sich bei Verkehrsdienstleiter Wolfgang Wilke über Probleme, die sich mit seinem Verein ergeben hätten, von denen Wilke aber keine nennen konnte. »Die Arbeit mit dem ADAC klappt hervorragend«, gab Polizeihauptkommissar Wilke ein positives Fazit ab. Er selbst hat in diesem Jahr etliche Präventionsaktionen mit den »Gelben Engeln« auf den Autobahnen, wie die Kontrolle von Kindersitzen oder Fahrradhalterungen, organisiert. »Wir haben gezielt Familien herausgewunken, die auf dem Weg in den Urlaub waren. Da gibt es Fälle, in denen fünf Fahrräder auf einer Zweierhalterung befestigt wurden«, erklärt Wolfgang Wilke, der vom veränderten Fahrverhalten bei falscher Gewichtsverteilung überzeugt ist, »und das ist lebensgefährlich.« Es gehe bei den Maßnahmen nicht um Abzockerei, sondern viel mehr darum, die Fahrerinnen und Fahrer zu schützen und zu belehren. »Unfälle sind teils ganz einfach zu vermeiden. Defensives Fahrverhalten ist an den Tag zu legen, man darf nicht immer auf das eigene Recht bestehen«, so Polizeihauptkommissar Wilke.
Bis zum Jahr 2015 ist es das europaweite Ziel, die Zahl der Todesopfer bei Verkehrsunfällen zu halbieren. »Die Prävention, bessere Fahrzeugtechnik und veränderter Straßenbau sollen dazu beitragen«, erklärte ADAC-Pressesprecher Ralf Collatz. Es gebe aber noch einiges zu tun, um gefährliche Autobahnstrecken, wie die A 2 zwischen Bielefeld und Bad Eilsen, sicherer zu machen.
In Ostwestfalen sind es jährlich etwa 3000 Unfälle, die die Autobahnpolizei bearbeitet, ungefähr zehn Prozent davon sind schwer. »Sollte es zu einem Unfall auf der Autobahn kommen, so ist es wichtig, sich schnell in einen sicheren Randbereich zu bringen und nicht im Auto sitzen zu bleiben«, nahm Wachleiter Ortwin Schneider Bezug auf den Tod eines Familienvaters, der bei Bielefeld-Sennestadt von einem Personenwagen erfasst wurde.
Auch Regierungsvizepräsident Werner Wehmeier gehörte am Freitagmittag zu den Gästen. Für ihn war es der letzte Besuch bei den Polizisten in Stukenbrock-Senne, er wird im kommenden Jahr als Vertreter von Regierungspräsident Andreas Wiebe zurücktreten. »Ich möchte mit meinem Erscheinen meine Verbundenheit mit der Polizei ausdrücken«, sagte der zu Scherzen aufgelegte Wehmeier, »schließlich komme ich gerne hier hin, auch wenn meine Frau in der Zeit alleine am Weihnachtsbaum sitzen muss.«
Die Autobahnpolizei in Stukenbrock-Senne hat viel zu tun, ist sie doch gemeinsam mit den Kollegen aus Herford für alle Autobahnabschnitte - also für insgesamt 211 Kilometer - in Ostwestfalen-Lippe zuständig.

Artikel vom 27.12.2004