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»Einsparungen
sind ein Skandal«

Protest an der Grundschule Thune

Sennelager(WV). »Bei solchen Kürzungen im Grundschulbereich wundern wir uns in keiner Weise mehr über die schlechten Ergebnisse in der PISA-Studie.« Mit diesen Worten kommentierte Ulrich Kell, Schulpflegschaftsvorsitzender der Grundschule Thune in Sennelager, die weitere Streichung von Lehrerstellen an der Gemeinschaftsgrundschule im Paderborner Stadtteil.

Nachdem bereits eine im Sommer durch Pensionierung frei gewordene volle Stelle an der Schule nicht nach besetzt wurde, soll jetzt auch zum 1. Februar 2005 eine weitere Stelle gestrichen werden. Selbst die Arbeitszeiterhöhung für Grundschullehrkräfte könne rein rechnerisch das Fehlen von insgesamt 56 Unterrichtsstunden nicht ausgleichen. Die Folgen sind nach Ansicht der Schulpflegschaft verheerend. Es müssten nicht nur die freiwilligen Arbeitsgemeinschaften völlig gestrichen, sondern darüber hinaus die Stundentafel und zusätzliche Förderangebote gekürzt werden. Lange Zeit konnte die Thune-Schule stolz auf ihr sehr facettenreiches Förderkonzept sein, mit dem es ihr gelang, sowohl die Förderung der Kinder mit Migrantenhintergrund als auch die Förderung aller anderen Begabungsrichtungen erfolgreich durchzuführen.
»Die jetzigen Einsparungen sind ein Skandal«, schimpfte Ulrich Kell. »Hier wird eine Schule, die funktioniert und in der Eltern und Lehrer sich immer zum Wohle der Kinder über das normale Maß hinaus engagiert haben, durch eine zu knappe Stellenbesetzung bestraft.«
Die Vorschläge der Schulaufsicht zur Erwirtschaftung von Unterrichtsstunden (beispielsweise Zusammenlegung zweier Klassen in den Fächern Musik und Sport) könne seiner Meinung nach »nur ein Scherz« sein.

Artikel vom 27.12.2004