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Jedes Lied mit eigener Note

Hans-Jürgen Hufeisen (Flöte) und Oskar Göpfert (Klavier) in der Kreuzkirche


Rheda-Wiedenbrück (WB). »Stern über Bethlehem« - so hieß ein besonderes Weihnachtskonzert in der evangelischen Kreuzkirche zu Wiedenbrück, bei dem der internationale bekannte Blockflötenvirtuose und Komponist Hans-Jürgen Hufeisen zu Gast war. Von den mehr als 300 Besuchern waren einige extra aus Dortmund, Paderborn oder Bielefeld angereist, um den beliebten Künstler zu erleben.
Zusammen mit Oskar Göpfert am Klavier erwachten in neuer Bearbeitung, bei Kerzenschein und im Angesicht der neuen Krippenfiguren, bekannte Weihnachtsmelodien und Instrumental-Arien aus dem Weihnachtsoratorium von Bach zu hellem Glanz. Durch sechs verschieden große Flöten aus unterschiedlichen Materialien, die eigens für Hufeisen hergestellt wurden, bekam jedes Lied seine eigene Note: Mal festlich und fröhlich, aber auch leise und besinnlich. Manchmal spielte der Künstler sogar zwei Flöten gleichzeitig. Aber immer war spürbar, mit welcher Leidenschaft und mit wieviel Seele der Künstler sein Instrument erklingen lässt. Er selbst sagt: »Es wäre doch schön, wenn meine Musik hilft, dass Freude aus den Augen strahlt wie brennende Kerzen, die im Fenster eines Hauses stehen und einen Wanderer, der draußen vorbei kommt, einladen, Gast zu sein«.
Zwischen den einzelnen musikalischen Höhepunkten las Hufeisen irische Segensworte vor, die nachdenklich stimmten oder Zuversicht spendeten. Mit dem Lied »Stille Nacht, Heilige Nacht«, von ihm auch Gutenachtlied genannt, wurden die Flöten symbolisch schlafen gelegt, indem er sie mit seinem Jacket zudeckte. Mit viel Applaus wurde Hufeisen verabschiedet, und fast schien es so, als ob der Stern von Bethlehem auch in der Kreuzkirche zum Leuchten gebracht wurde. Iris Tobian

Artikel vom 23.12.2004