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Schöne Bescherung für TuS?

Handball-Bundesliga: TuS N-Lübbecke Sonntag gegen Nordhorn

Lübbecke (Les). »Wir haben in der Hinrunde schon 13 Punkte geholt und noch drei Begegnungen vor uns.« Trainer Jens Pfänder von Handball-Erstligist TuS N-Lübbecke rechnet kurz vor dem Heiligen Abend noch einmal die Begegnungen nach. Und am liebsten würde er sich und dem treuen Publikum am Sonntag, 26. Dezember, am zweiten Weihnachtstag also, noch eine Extra-Bescherung bieten.

Gemeint ist ein Sieg gegen einen weiteren Großen aus der Handball-Bundesliga, gegen die HSG Nordhorn, die sich am zweiten Weihnachtstag um 17 Uhr in der Lübbecker Kreissporthalle vorstellt.
Eine ganz besonders schwere Aufgabe, weiß der Coach. Er stuft die HSG, die derzeitig auf dem fünften Tabellenplatz der Bundesliga rangiert, als eine der SpitzenMannschaften in Deutschland ein. Nicht zuletzt auf Grund der Tatsache, dass das Team mit deutschen, schwedischen, tschechischen, polnischen, jugoslawischen, holländischen und schweizer Nationalspielern gespickt ist.
Die herausragenden Persönlichkeiten sind zweifelsohne die beiden Schweden Peter Gentzel und Ljubomir Vranjes. Der eine, Gentzel, spielt im Tor, ist mit seiner Bärenruhe, seinen bisweilen unglaublichen Reflexen und seiner Fähigkeit, die Würfe des Gegners zu antizipieren, die Stütze in der Abwehr. Und in Ljubomir Vranjes hat Trainer Ola Lindgren den einzigen rasenden Zwerg der Liga auf der Rückraummitte. Der nur 1,66m hohe Vranjes ist allerdings ein Energiebündel, das sich ähnlich wie der Zwerg Gimli in der Herr der Ringe nicht scheut, den härtesten Weg in Richtung Tor zu gehen.
Nicht zuletzt ihm und seinen 36 Treffern hat es die HSG zu verdanken, dass sie auf Rang fünf steht. Haupttorschütze aber ist der Linkshänder Jan Filip. Die 105 Treffer des schnellen Tschechen zeigen aber auch deutlich das erfolgreiche Strickmuster der Weihnachtsgäste auf. Hinten hält Gentzel - und der Tscheche geht auf Konterjagd. Und wenn das mal nicht ganz so klappt, dann kommt der neue Shooter der deutschen Nationalmannschaft, der Zerbe-Nachfolger Holger Glandorf, zum Zuge, der es in dieser Saison schon auf 82 Treffer brachte. Zuletzt gegen die HSG Wetzlar/Dutenhofen war gleich neunmal erfolgreich.
Nicht ganz so erfolgreich wie Glandorf ist beim TuS N-Lübbecke auf dieser Position der Norweger Jan-Thomas Lauritzen. Und vor allem ist sich Trainer Jens pfänder noch gar nicht sicher, ob er den Norweger überhaupt bringen kann. »Jan-Thomas war in der Woche beim Arzt, ließ sich wegen seiner Rückenprobleme untersuchen. An Wurftraining war Anfang der Woche überhaupt nicht zu denken.« Die ersten Ergebnisse sagen aus, dass es sich nur um muskuläre Probleme handelt. Die medizinische Abteilung, die Physiologen hoffen, dass »Janni« aber am Sonntag wieder dabei ist.
Gleichzeitig hofft Trainer Pfänder, dass in den nächsten Wochen keine schwerwiegenden Verletzungen mehr auftreten. Sollte das indes doch passieren, dann sähe man sich gezwungen, doch noch einmal in personeller Hinsicht tätig zu werden. Zurzeit aber bestehe trotz der Verletzung von Daniel Kubes, trotz des unverhofften Ausscheidens von Markus Becker, keine Notwendigkeit zum Handeln. Pfänder: »Ich denke, wir kommen auch so klar.« Und schließlich besteht ja in dieser Saison die Möglichkeit, noch bis zum 15. Februar 2005 Neuverpflichtungen zu tätigen. Pfänder: »Wir halten für den Eventualfall natürlich Augen und Ohren offen. Aber: wenn wir uns dazu entscheiden, noch einmal auf dem Transfermarkt tätig zu werden, dann werden wir sehr genau abchecken, ob der Spieler zu uns passt oder nicht.«

Artikel vom 24.12.2004