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Union Halle verzichtet
auf Derby-Einspruch

Handball: Steinhagens Sieg bleibt bestehen

Altkreis (HHS). Handball-Oberligist Union Halle wird den angekündigten Einspruch gegen die Wertung des Altkreis-Derbys vom vergangenen Wochenende nun doch nicht verfolgen.

Während des umkämpften Duells, das die Hallerinnen trotz eines zweimaligen Fünf-Tore-Vorsprungs am Ende noch mit 19:20 bei Spvg. Steinhagen verloren hatten, soll André Schnadwinkel mehrfach das Spielfeld betreten haben und obendrein wutentbrannt auch eine Wasserflasche auf den Hallenboden geworfen haben. Nach Auffassung von Halles Frauenwart Karl-Heinz Tonn liegt hierin definitiv ein Vergehen seitens des Steinhagener Trainers: »Nach den von uns eingeholten Auskünften hätte dies zu einer Bankkarte führen müssen.« Ob die Flasche aber tatsächlich den Weg auf das Spielfeld fand und - wenn ja - wie sie dahin gekommen war, konnte Union allerdings nicht beweisen. »Das bleibt wohl ein Geheimnis seitens der Spvg. Steinhagen«, sagt Tonn. So verzichten die Haller auf den Einspruch, legen vielmehr Wert darauf, mit den anderen Altkreis-Vereinen sportlich fair umzugehen.
Eine Meinung, die selbstverständlich auch der Gegner teilt. »Hut ab, dass sie noch mal in sich gegangen und zu dieser Entscheidung gekommen sind«, sagte Steinhagens sportlicher Leiter Dirk Blankert, nachdem er vom WB über die weitere Entwicklung unterrichtet worden war. »Wir waren von Beginn an der Meinung, dass solch eine Szene - ob sie nun vorlag oder nicht - den Ausgang des Spiels nicht entscheidend beeinflusst hätte«, sagte Blankert. Hätte Union den Einspruch weiter verfolgt, wäre sicherlich ein negativer Beigeschmack zurückgeblieben, an dem niemand Interesse haben könne.
Warum in den vergangenen Wochen immer häufiger mit Einsprüchen, Protesten und Verfahren vor der Spruchkammer gedroht wird, ist Blankert indes völlig schleierhaft. »Mannschaften im Aufstiegs- oder Abstiegskampf sehen sicherlich etwas genauer hin, weil sie auf jeden Punkt angewiesen sind. Andere haben das aber eigentlich nicht nötig. Ich glaube, dass es sich nicht um eine Tendenz handelt und sich im neuen Jahr alles beruhigen wird.«

Artikel vom 23.12.2004