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Bürgermeister
Stickeln wehrt sich

Persönliche Erklärung abgegeben

Warburg (vah). Mit einer persönlichen Erklärung im Rat hat Bürgermeister Michael Stickeln am Dienstag auf die Vorwürfe des Landrats reagiert. Hubertus Backhaus hatte seinen Rücktritt als Vorsteher des Krankenhauszweckverbandes erklärt, nachdem der Rat den Verkauf des Krankenhauses an die »Pergamon« abgelehnt hatte.

Der Landrat hatte dem Warburger Rat und Bürgermeister Michael Stickeln nach dieser Entscheidung vorgeworfen, sich der Tragweite des Beschlusses nicht bewusst gewesen zu sein. Backhaus gab zudem an, dass er die Vertrauensbasis zwischen ihm und Michael Stickeln als zerstört ansieht. Das »Tischtuch ist zerschnitten«, sagte der Landrat wörtlich (wir berichteten am 18. Dezember). Vor allem hielt der Landrat den Warburgern vor, eigene Recherchen über die »Pergamon« angestellt und ihn über die Ergebnisse nicht informiert zu haben.
In seiner Erklärung wies Stickeln diesen Vorwurf »entschieden zurück«. Als Bürgermeister sei es nicht nur sein Recht, sondern auch seine Pflicht gewesen, sich über die »Pergamon« umfassend zu informieren. Zudem habe er den Landrat in einem gemeinsamen Gespräch am 3. Dezember darüber in Kenntnis gesetzt, »dass ich nach subjektiver Einschätzung und Auswertung aller vorliegenden Informationen und Diskussionen einen Verkauf von Geschäftsanteilen der St. Petri-Hospital gGmbH an die ÝNeue PergamonÜ im Rat als nichts mehrheitsfähig ansehe.« Dieses Gespräch habe lange vor der entsprechenden Kreistagssitzung stattgefunden.
Der Warburger Rat und die Fraktionen hätten sich vor ihrer Entscheidung umfassend und objektiv informiert. Der Vorwurf von Backhaus, die Warburger Lokalpolitiker seien sich der Tragweite ihrer Entscheidung nicht bewusst, sei nicht zutreffend. Mit einer solchen Aussage werde der Rat »in unangemessener Weise diskreditiert, was ich auf das Schärfste missbillige«, sagte Stickeln.
In seiner Ansprache machte der Bürgermeister aber auch deutlich, dass er trotz aller Auseinandersetzungen das Tischtuch nicht als zerschnitten ansieht. »Ich möchte den Landrat persönlich um ein konstruktives Miteinander von Stadt und Kreis im Sinne des St. Petri-Hospitals bitten!« Nur gemeinsam könne es gelingen, das Krankenhaus zukunftsfähig zu machen.

Artikel vom 23.12.2004