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Bundesweiter Hauptpreis für Paderborner

»Initiative Freiheit und Verantwortung« zeichnet Malermeister Dietmar Ahle aus

Von Manfred Schraven (Text) und Wolfram Brucks (Foto)
Paderborn (WV). Die Schirmherrschaft hat Bundespräsident Horst Köhler übernommen. Die Initiative »Freiheit und Verantwortung« vergibt jährlich einen Preis, um das gesellschaftliche Engagement von Unternehmen zu fördern. Neben Projekten der »Großen« - Deutsche Telekom und Volksbank Hellweg - erhielt der Paderborner Unternehmer Dietmar Ahle (45) für das Projekt »Farbenkult - Kunst am Bau« diesen bundesweiten Hauptpreis aus der Hand von Bundesratspräsident Matthias Platzeck.

Die hohe Auszeichnung, die der Paderborner Malermeister in Berlin erhielt, galt vor allem dem Bemühen um eine Entkriminalisierung von Graffiti. Dass Schmierereien weitgehend aus dem Paderborner Stadtbild verschwunden sind, sei mit ein Verdienst von Dietmar Ahle, heißt es in der Laudatio. Bei der Prämierung legte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Ludwig Georg Braun, besonderen Wert darauf, den Nutzen des gesellschaftlichen Engagements von Ahle für alle Beteiligten hervorzuheben. Er investiere als »Corporate Citizen« in sein gesellschaftliches Umfeld: Er schaffe Vertrauen, motiviere dadurch seine Mitarbeiter und erhöhe deren soziale Kompetenz, verbessere das Firmen-Image und gewinne als Arbeitgeber und Anbieter an Attraktivität.
Die Kriminalisierung des Graffiti sei bekannt, doch ihr eigentlicher Kunstwert und die dahinter stehenden Menschen blieben oft verborgen. Darauf wolle der Paderborner Malermeister Dietmar Ahle aufmerksam machen.
Im Sommer 2000 haben im Rahmen des Projektes drei junge »Untergrundkünstler« den Auftrag bekommen, ein Wandbild in der Rathaus-Passage Paderborn zu gestalten. Nach der Fertigstellung wurde es der Öffentlichkeit präsentiert: Bei einem Begegnungspunkt mit fünfhundert geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft konnten die Gedanken, Hintergründe und Intensionen der Graffitiszene näher gebracht werden. Mit einem der drei Künstler, Oliver Kray, hat sich daraufhin eine »Karriere im legalen Bereich« entwickelt, in dessen Verlauf er zahlreiche Jugendprojekte verwirk-lichte. Das bisher größte Projekt mit Jugendlichen in der Stadt Paderborn war die Bemalung einer 50 Meter langen Klostermauer mit dem Thema »Jugend gegen Rechts«. Über all diese Aktionen, auch über den Werdegang von Oliver Kray, hat das WV ausführlich und teilweise exklusiv berichtet.

Artikel vom 23.12.2004