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Albaner-Bande
auf Diebeszug

Einbrüche in Rahden und Stemwede

Rahden/Bielefeld (uko). Angst und Schrecken hat eine Bande von Dieben Anfang bis Mitte 2004 im Raum Rahden und Stemwede verursacht. Jetzt sitzen drei Kosovo-Albaner vor dem Landgericht Bielefeld. Die Angeklagten sollen in wechselnder Beteiligung 13 Einbrüche verübt haben.

Zu den Taten wollten sich die mutmaßlichen Täter am ersten Verhandlungstag nicht äußern. Indes hat das Gericht vorgebaut: Im Januar 2005 sind sechs weitere Fortsetzungen des Prozesses geplant.
Begonnen hatte die beispiellose Serie von Haus- und Geschäftseinbrüchen in der Nacht zum 27. Januar. Unbekannte waren in Stemwede-Levern in eine Schlachterei eingestiegen. Die Einbrecher durchsuchten in jener Nacht alle Räume, durchstöberten Schränke und Behältnisse. In verschiedenen Kassetten und Geldbörsen erbeuteten die Täter schließlich 220 Euro und Schmuck im Wert von mehr als 8 000 Euro.
Was weder Ermittler noch Opfer wussten: Schon dieser Einbruch war von langer Hand vorbereitet und geplant. Der in Rahden lebende Kosovo-Albaner Husni M. (32) hatte seine in Hannover lebenden Landsleute Sadit V. (34) und Agron Z. (34) als Mittäter angesprochen. Husni M. baldowerte in den folgenden Monaten jeweils Geschäfte und Wohnhäuser in Rahden und Umgebung aus, die seine Komplizen dann förmlich »auf Bestellung« heimsuchten. Einige Male, so listete gestern Staatsanwältin Sabine Schröder in ihrer Anklage gegen die drei Kosovo-Albaner auf, seien noch weitere Asylbewerber beteiligt gewesen.
So kam es bis zum 17. Juni zu schier unglaublichen Taten. In ein Geschäft in Rahden-Tonnenheide wurde am 19. und 21. März sogar zweimal eingebrochen. Insgesamt erbeuteten die Sozialhilfeempfänger hier 2 500 Euro Bargeld, Schmuck im Wert von 3 300 Euro sowie Sammelmünzen für 330 Euro. In einer Baustoffhandlung in Stemwede-Oppenwehe wurde ein Tresor noch vor Ort auf der Rückseite aufgeflext. Beute: 2 200 Euro Bargeld, Computer-Ware für 1 270 Euro und diverse Trennscheiben.
Am Morgen des 3. Mai ließen die Kosovo-Albaner alle Hemmungen fallen: Während des Einbruchs in einen Getränkehandel fanden die Männer zwar 8 200 Euro, doch dann überfielen sie sogar noch die Frau des Inhabers im Schlaf. Dem entsetzten Opfer leuchteten die Kosovo-Albaner frech mit einer Taschenlampe ins Gesicht, bevor sie flüchteten. Den letzten Einbruch verübte die Bande dann am frühen Morgen des 16. Juni. Zwei Täter waren mit einem Ford Probe aus Hannover angereist, gemeinsam mit Husni M. fuhren sie zu einer Holzhandlung in Rahden. Lediglich eine Beute von 144 Euro fiel den Männern in die Hände, dann trennten sich die Einbrecher. Inzwischen hatte die Polizei bestens ermittelt. Als V. und Z. in der niedersächsischen Landeshauptstadt eintrafen, klickten die Handschellen. Seither sitzen die Bandenmitglieder gut verwahrt hinter Schloss und Riegel.

Artikel vom 23.12.2004