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Mit Meereis
wieder mutig

Top: Verl jagt HSG Löhne-Obernbeck

Verl (cas). Für den TV Verl begann die Hinrunde turbulent: Die teils flauen Auftritte gipfelten im (freiwilligen) Rücktritt von Heinz-Josef Wöstemeier. Sein Nachfolger wurde schnell gefunden: Manfred Meereis.

Der neue Trainer weiß ganz genau, welch (schweren) Auftrag er mit dem Handball-Landesligisten erfüllen muss. »Nur der Aufstieg zählt«, redet der ehrgeizige Sponsor Mario Mekus nicht um den heißen Brei herum. Schließlich wurde mit Jasmin Gojacic ein Star geholt, der locker in der 2. Liga mitmischen könnte.
Unter Meereis eilte der TVV mit einem oft überragenden »Goja« zunächst von Sieg zu Sieg und vermochte sich auch spielerisch erheblich zu steigern. Am vergangenen Wochenende gab es indes den ersten Rückschlag: Favoritenkiller HSG Spradow sicherte sich auch den Verler Handball-Skalp. Allerdings mit dankenswerter Hilfe des Gegners: Die Meereis-Männer stellten sich in punkto Chancenauswertung geradezu dämlich an. Eine bittere und zugleich überflüssige Niederlage, die sich der TVV selbst einbrockte.
Und dennoch: Bei nur drei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter HSG Löhne-Obernbeck, der das Lokalderby beim VfL Mennighüffen hauchdünn gewann, dürfen die Verler weiter vom Sprung in die Verbandsliga träumen. Allerdings stehen Gojacic und Co. vor einer harten Rückrunde: Eine Reihe von schweren Auswärtsspielen (unter anderem in Löhne und Altenbeken) kommt auf den Tabellenzweiten noch zu. »Wir schauen nicht auf Löhne, sondern nur auf unsere eigenen Spiele«, hofft Manfred Meereis, dass sich Ausrutscher - so wie der in Spradow - nicht wiederholen. Denn größer darf der Abstand zum derzeitigen Primus auf keinen Fall werden. Die Überraschung der Hinrunde: Der fast abgeschriebene Frank Schiwy profilierte sich als zuverlässiger Allroundmann. Das Verler Problem: Einigen Akteuren fehlt die Beständigkeit, worunter das Teamspiel leidet.
Die WB-Prognose: Der TVV steigt auf, wenn er nicht mehr als neun Minuspunkte kassiert.

Artikel vom 22.12.2004