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Bürger sagen »Nein« zur Autobahn

Gemeinderat lehnt Trassenführung ab - zwei neue Parteien gründen sich


Sie ist das Thema des Jahres in Steinhagen: die A 33. Die Pläne für das 7,9 Kilometer lange Teilstück zwischen dem Schnatweg in Künsebeck und der B 61 in Brackwede werden im April öffentlich ausgelegt. Und sie bringen - so alt sie sind - viele Steinhagener auf die Barrikaden: Die Nähe der Trasse zu Wohngebieten und Ortskern, die Zerstörung der Natur in der Patthorst, Lärmpegel und Schadstoffe (PM 10-Wert ist eine berüchtigte Größe) lassen sie aufhorchen. Viele der mehr als 500 Besucher der Informationsveranstaltung der Planer vom Landesbetrieb Straßenbau in der Aula machen ihrem Unmut Luft.
»Nein« sagt im Juni auch der Gemeinderat. Die bisher geforderten Optimierungen in Sachen Lärmschutz sind nirgends in den Plänen aufgenommen. Mit dem Hinweis auf die Prüfung von Südvarianten und der erneuten Forderung nach erheblichen Nachbesserungen bei Beibehaltung der bisherigen Trasse, lehnen die Fraktionen diese Autobahnplanung ab.
Südtrasse - das Wort des Jahres in Steinhagen. Zunächst fordert der Verein »Pro A 33 ST« mit dem Haller Thomas Andres an der Spitze die Autobahnplanung südlich an Steinhagen und Halle vorbei. Anfang Juni wird aus dem Verein eine Partei: die Südtrassenunion (STU), aus der nach einem Zerwürfnis eine zweite »A 33-Partei« entsteht. Die »Bürgerallianz« setzt sich für ein neues Linienbestimmungsverfahren ein und verbucht im September ebenso wie die STU bei der Kommunalwahl einen Riesen-Erfolg. Mit drei Mitgliedern zieht die STU in den Rat ein, mit zwei Vertreterinnen die Bürgerallianz. -anb-

Artikel vom 31.12.2004