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Nun kommt's
zum Prozess

Klage gegen Warentest


Werther/Berlin (SKü). Das in Werther gemeldete Unternehmen »4 S-Marketing« könnte vielleicht ein Stück deutscher Rechtsgeschichte schreiben. Denn wenn »4 S«, das bekanntlich eine Kosmetikserie für Uschi Glas vertreibt, erfolgreich sein sollte mit der Klage auf Schadenersatz gegen die Stiftung Warentest, dann wäre dies der erste verlorene (Schadenersatz-)Prozess für die Stiftung in 40 Jahren Bestehen.
Das Landgericht Berlin will am 1. März 2005 erstmals über die Klage verhandeln, zunächst nur über einen Antrag auf Unterlassung (Streitwert 200 000 Euro). Es geht bekanntlich um die »Uschi Glas hautnah Face Cream«, die mit »mangelhaft« bewertet worden war. Daraufhin gingen die Umsätze für die gesamte Kosmetikserie nach Angaben von »4 S« um etwa eine Million Euro zurück. Deshalb soll später auch auf Schadenersatz geklagt werden.
Die Kläger werfen der Stiftung Warentest, die das ein Labor in Holzminden beauftragt hatte, fehlerhafte Tests vor und belegen die Hautverträglichkeit der Creme mit Gutachten, die von sehr renommierten Instituten und Dermatologen gefertigt wurden.
Die breite öffentliche Berichterstattung (u.a. Spiegel, Welt, Handelsblatt, Bild) über die Auseinandersetzung hat nach Angaben von »4 S«-Geschäftsführer Michael Sander zu »wieder ermutigenden Verkaufszahlen« geführt. Sei nach dem »Mangelhaft«-Urteil der Umsatz auf etwa 50 Prozent eingebrochen, so sei man nun bei 60 der früheren 100 Prozent angelangt.

Artikel vom 22.12.2004