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Mit dem Neubau bald in
der »Champions-League«

Feierstunde 100 Jahre Klinikum Minden

Minden/Kreis Minden-Lübbecke (sp). Trotz des »hohen Alters« von 100 Jahren kann dem Klinikum Minden ein hervorragender »Gesundheitszustand« diagnostiziert werden. Am Ehrentag des Krankenhauses, der mit einer Feierstunde in der Mindener Stadthalle begangen wurde, mussten sich dann die zahlreich anwesenden Mediziner in die Rolle des Patienten begeben: Einen offiziellen Programmablauf gab es nicht, die Festschrift wurde erst nach der Veranstaltung verteilt.
Die Talkrunde »Träger und Politik«: (v.l.) Landrat Wilhelm Krömer, Mindens Bürgermeister Michael Buhre, Andreas Spellig, Verbandsversammlungs-Vorsitzender Uwe Bauer und Stellvertreter Ulrich Kaase. Foto: Sebastian Picht
Der »Patient« ist wohl auf: Eine Diagnose gibt es schließlich auch nicht ohne vorausgehende Untersuchung. Der aus Lübbecke stammende Moderator Andreas Spellig führte durch das kurzweilige Programm, das mit zahlreichen Einlagen musizierender Mediziner gespickt war, und stellte fest, dass »sie mir nun genauso hilflos ausgeliefert sind, wie der Patient seinem Arzt«.
Kliniken-Geschäftsführer Gerald Oestreich hob hervor, dass das Mindener Krankenhaus »viermal so groß ist, wie eine deutsche Durchschnitts-Klinik«. Außerdem sei das Klinikum der größte Arbeitgeber in der Kreisstadt. »Spätestens durch den Neubau des Krankenhauses in Häverstädt spielen wir in der »Champions-League« mit. Wir waren immer vorne dabei und werden das auch weiterhin bleiben.«
Mit dem Thema Neubau deutete Oestreich aber auch auf die noch vorhandene Schwachstelle des Klinikums hin, die Teilung in zwei Häuser an der Ringstraße und an der Portastraße. In den zwei verschiedenen Teilen gibt derzeit viele logistische Probleme. Was am 15. Dezember 1904 mit 102 Krankenbetten begann, zählt heute zu den 40 größten Krankenhäusern in Deutschland. Kein Wunder, dass da im Laufe der letzten 100 Jahre zahlreiche Aus- und Umbaumaßnahmen auch für Probleme gesorgt haben. So sind heute im Krankenhaus zahlreiche Höhenunterschiede zu überbrücken - nicht vorteilhaft, wenn es einmal schnell gehen muss. So stellte der ehemalige ärztliche Direktor des Klinikums, Prof. Dr. Helmut Seckfort, fest, dass »uns das Hin und Her zwischen den Häusern schon immer belastet hat«. Damit ist bald Schluss, das neue Johannes-Wesling-Klinikum bietet wesentlich komfortablere Arbeitsmöglichkeiten, an einem zentralen Ort. In einer der zahlreichen Gesprächsrunden war der ärztliche Direktor Priv. Doz. Dr. Bernd Bachmann-Mennenga hoch erfreut darüber, dass es ideale Ausgangsbedingungen gebe. »Unser Klinikum hat fast universitären Charakter.«
Dafür sorgen auch die Studenten der Universität Hannover, deren Lehrkrankenhaus neuerdings das Klinikum Minden ist. Bachmann-Mennenga stellte fest, dass die Zwecksverbandskrankenhäuser in Lübbecke und Rahden weiterhin die Grund- und Regelversorgung übernehmen. »In Minden gibt es durch den Neubau in der Zukunft viele Möglichkeiten.« Eine nahezu Komplettversorgung sei möglich.

Artikel vom 22.12.2004