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Investition in die Zukunft

Gräfliches Parkhotel wird für 17 Millionen Euro umgebaut

Von Ingo Schmitz
Bad Driburg (WB). Der Startschuss für das 17 Millionen Euro teure Hotel-Projekt im gräflichen Gesundheits- und Fitnessbad ist in greifbare Nähe gerückt. Von Februar an laufen in Bad Driburg die Arbeiten für den Umbau zu einem Vier-Sterne-Hotel mit Wellnessbereich. Die Einweihung soll zum 225-jährigen Jubiläum des gräflichen Privatheilbades im Juni 2006 erfolgen. Gestern wurden die Baupläne vorgestellt.

Was die gräfliche Familie zusammen mit dem Berliner Architekten Andreas Veauthier geplant hat, wird das Gesicht des Bades entscheidend aufwerten, ohne dabei den historischen Charakter der Anlage zu zerstören. »Das war die größte Herausforderung«, betonte der Ingenieur, der sich bei seinen Plänen an den historischen Achsen und Fassaden orientiert hat.
Für Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff stellt die Investition sicher, dass das Gräfliche Parkhotel am Standort Bad Driburg zukunftsfähig bleibt und sich völlig neu am Markt orientiert. Da die bisherigen Zwei- und Drei-Sterne-Bereiche längst nicht mehr ausgelastet seien, habe man sich nach reiflichen Überlegungen dazu entschlossen, nun neue Zielgruppen ins Visier zu nehmen. »Wir wollen den Kunden ein stimmiges Gesamtkonzept bieten«, berichtete der Graf. Das bedeutet: Der gesamte Hotelkomplex wird nun auf das Vier-Sterne-Niveau gehoben, und zugleich wird ein Wellnessbereich für Wasser- und Wohlfühlbehandlungen geschaffen. Die Kapazität von 185 Betten sinkt auf 150. Im gleichen Zuge werden die Zimmer vergrößert. Derzeit sind die kleinsten Zimmer nur 15 Quadratmeter groß, demnächst werden sie nicht nur moderner ausgestattet sein, sondern auch mindestens über die doppelte Größe verfügen.
Vier Neubauten werden für den Wellnessbereich errichtet. Wasseranwendungen, Saunen, Relax-Zonen und ein neuer Außenpool werden geschaffen. Im Zentrum der Anlage wird den Hotelgast in Zukunft ein neues Foyergebäude empfangen, auf das der Besucher automatisch hingeführt wird. Von dort aus gelangen die Gäste in sämtliche Bereiche. Theater- und der Festsaal werden durch das Entfernen der Bühne zusammengelegt. Somit sind Kongresse und Veranstaltungen für bis zu 600 Besucher möglich. Modernste Präsentationstechniken werden Einzug halten, um im Tagungsbereich neue Kunden gewinnen zu können.
Landrat Hubertus Backhaus und Bürgermeister Burkhard Deppe, die gestern von dem Grafen die Bauanträge überreicht bekamen, zeigten sich begeistert von den Plänen. »Ich freue mich riesig, dass nun die Realisierungsphase beginnt. Sie hat Signalwirkung für die gesamte Region. Es handelt sich um eine herausragende Investition in die richtige Branche. Wir sind stolz auf eines der schönsten Bäder Deutschlands. Der Kreis wird alles dazu beitragen, damit es voran geht«, betonte Backhaus. Der Landrat ist sicher, dass der neue Hotelkomplex einen Anschub für den Tourismus im Kreis Höxter mit sich bringen wird.
Bürgermeister Deppe betonte: »Die Investition stellt ein wichtiges Bekenntnis zur Stadt dar. Wir wünschen dem Vorhaben viel Erfolg.« Zudem gab er seiner Hoffnung Ausdruck, dass vor allem heimische Betriebe von dem Bauvorhaben profitieren werden.
In die Lobeshymne stimmte auch Professor Dr. Eberhard Grunsky vom Westfälischen Amt für Denkmalpflege in Münster ein. »Hier fügt sich Neues in Historisches ein. Das Thema ÝWeiterbauen am DenkmalÜ wird sehr anspruchsvoll umgesetzt«, betonte der Experte.

Artikel vom 22.12.2004