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Alles aus nur einer Hand

Firma Becker konstruiert und baut seit 15 Jahren Sondermaschinen

Langenberg (ei). »Wenn ich bei einem Kunden stehe und er mir seine Probleme schildert, überlege ich mir schon Lösungsansätze«. Jörg Becker ist Chef einer wahren »Ideenschmiede«. Er begann 1989 in seiner Garage am Stettiner Weg mit seinem Sondermaschinenbau.

32 Mitarbeiter helfen ihm inzwischen bei der Verwirklichung seiner Ideen, die nicht nur bei namhaften Herstellern in der Region äußerst beliebt sind, sondern auch im Ausland. Besonders im Export sieht der erfolgreiche Langenberger Firmenchef die Zukunftssicherung seines Unternehmens. Vor allem Holz- und Holzverbindungsmaschinen werden in der im Jahr 2000 bezogenen Halle nahe der B 55 gebaut, ein Anbau soll im nächsten Jahr die inzwischen immer häufiger auftretenden Platznöte lindern.
Sechs Konstrukteure an computerunterstützten Arbeitsplätzen verwirklichen die Wünsche der Kunden und setzen auf deren Zufriedenheit. »Bei uns kommt es eigentlich nie vor, dass wir ein ähnliches Teil zweimal fertigen«, erläutert Becker die Flexibilität seines Unternehmens. Standardlösungen gibt es aus dem Hause Becker also nicht.
Dafür aber Englisch-Unterricht. Etwa 20 Mitarbeiter bilden sich nach Feierabend noch fremdsprachentechnisch weiter, ist Becker stolz. Der hatte in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule dieses Angebot an seine Mitarbeiter ausgearbeitet, um auch dem internationalen Anspruch seines Unternehmens gerecht werden zu können. In zwei Leistungsgruppen »pauken« Arbeiter wie Angestellte Grammatik und Fachwörter, damit ihnen die Probleme ihrer Kunden nicht völlig »spanisch« vorkommen. Auch dort sieht der agile Chef, der mit den Problemstellungen seiner Kunden konfrontiert wird, seine Zukunftssicherung. Schon die erste Großmaschine, die das Haus Becker verlies, ging ins Ausland - nach Holland. Und seitdem kommen Aufträge vor allem aus den USA, Skandinavien sowie den Ländern der ehemaligen Sowjetunion.
Und die Kunden kommen wieder: »Die meisten Kunden, die im Vorjahr etwas bei uns bestellt haben, meldeten sich auch dieses Jahr wieder«, freute sich Becker über die große Zufriedenheit seiner Klientel. Die beschert ihm weiterhin volle Auftragsbücher.
Nicht zuletzt, weil er beispielsweise in der Lage ist, eine Wendevorrichtung zu bauen, die zwischen zwei Maschinen steht. Die erste Maschine bedruckt eine Holzplatte, die maximal 5,20 Meter lang und 1,30 Meter breit ist, ehe Beckers Vorrichtung »eingreift«. Die wendet die Platte - bis zu 50 Prozent schneller als es ohne Beckers Vorrichtung bislang möglich war - in weniger als zwei Sekunden. Das ist möglich, weil die Platten bereits beim Verlassen der Maschine mittels auf Federn gespannter Rollen auf der Vorrichtung fixiert werden.
Möglich wurde das durch eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Auftraggeber und den Mitarbeitern des Sondermaschinenbauers. Und der Kunde freut sich über die Lösung der Experten, schließlich kann er nun innerhalb kürzerer Zeit mehr Platten bedrucken.
Aber auch andere Becker-Kunden haben seit eineinhalb Jahren Grund zur Freude: Seitdem gibt es nämlich auch die Sparte »Verpackungstechnologie« aus dem Hause Becker, die von Geschäftsführer und Mitinhaber Claus Harnisch geleitet wird. Der 49-Jährige Lippstädter weiß von den glücklichen Kunden des Sondermaschinenbaus, die nun »alles aus einer Hand« bekommen. 95 Prozent seiner Kunden, so Harnisch, schätzten den Vorteil, dass sie mit einem kompetenten Ansprechpartner zu tun hätten. Aber darüber hinaus gebe es ja nicht nur in der Holzindustrie, dem Hauptbeschäftigungsfeld des Sondermaschinenbaus, etwas zu verpacken: Alles muss irgendwann verpackt werden und deshalb sieht der erfahrene »Verpackungskünstler« noch viele Betätigungsfelder und Expansionsmöglichkeiten.

Artikel vom 22.12.2004