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Besser als im Vorjahr

Weihnachtsmarkt endet mit zufriedenen Händlern

Von Thomas Hochstätter
(Text und Fotos)
Bad Oeynhausen (WB). Wenn in dieser Woche der Weihnachtsmarkt zu Ende geht, dann sind die meisten Standbetreiber mit ihrer Bilanz zufrieden. Eine WESTFALEN-BLATT-Umfrage am Montag ergab: Zwar ist die Sparsamkeit der Besucher spürbar, die Erträge sind jedoch nach dem Vorjahr nicht weiter gefallen, sondern haben sich offenbar sogar leicht erholt.

Vor allem über umsatzstarke Wochenenden freute sich Daniel Lemoine, der mit einem fünfköpfigen Team zwei Stände unmittelbar neben der Eisbahn betreibt: Pizzeria und Schwenkgrill. Der 30-jährige Düsseldorfer Schwager des Eidinghausener Eisbahnorganisators Theo Rosenzweig hat auch durch seine Arbeit in anderen Städten viele Vergleichsmöglichkeiten. Er sagt: »Die Bad Oeynhausener können sich freuen, dass gerade durch die Eisbahn so viele Menschen in ihre Stadt kommen.« Bei Daniel Lemoine gibt es Bratwurst (2,50 Euro), Pizza (drei Euro) und Schwenkbraten (vier Euro) nicht zum Schnäppchenpreis. »Aber dafür haben wir die Preise unverändert gelassen«, sagt er. Das sei auch möglich, weil die Standmieten in Bad Oeynhausen »vernünftig« seien. In einer Stadt im Ruhrgebiet zahle er mehr als das Doppelte. Starke Schwankungen in der Besucherzahl hat allerdings auch der ansonsten zufriedene Düsseldorfer vermerkt. Er glaubt: »Jetzt kurz vor Weihnachten sind wochentags weniger Menschen in der Stadt, weil sie hier auch nicht ihre Geschenke kaufen. Das tun sie im Werre-Park.«
Nach Angaben von Mitarbeiter Marco Zelba hat sich auch das große Karussell von »Zauberland Küchenmeister« an der Deutschen Bank in dieser Adventszeit ausreichend oft gedreht. »Zwar haben mehr Menschen die Preise herunterhandeln wollen als in den Vorjahren«, erzählt der Bünder, »aber insgesamt können wir uns nicht beklagen«. Viele Stammkunden hätten wieder haufenweise Fahrtchips gekauft. Und mit seinen mehr als 60 Musik-CDs von der Orgelmusik bis hin zu Kinderhits sorgte Marco Zelba wieder für viel Stimmung - auch bei den anderen Standbetreibern: »Die Frau vom Glühweinstand mag zum Beispiel besonders gern Schlager von Andrea Berg«, verrät er.
Tausende von Würstchen, Tendenz steigend, hat die Fleischerei Niemeier am Schweinebrunnen verkauft. Klaus Niemeier und sein Team haben viel Lob bekommen - für Freundlichkeit und den stabilen Preis von 1,80 Euro für die selbst gemachte Bratwurst, mit Grill-Brötchen statt Toastbrot. »Unsere Bilanz ist positiv«, sagt der Chef, der sonntagnachmittags »stets drei Leute« eingesetzt hat.
Die traumhaft besuchten Sonntage waren es auch, die die Bilanz der Lions-Glühweinbude an der Paul-Baehr-Straße über Vorjahresniveau gehoben haben. Mehr als 4 000 Euro für den guten Zweck seien dort eingenommen worden, sagte Lions-Präsident Michael Prümer gestern.
Ein paar Meter weiter beim oft am längsten umlagerten »Eisvogel« am Schweinebrunnen blickt Gaby Schewe-Ekamp voller Vorfreude aufs Weihnachtsmarkt-Finale, das sich immer mehr Standbetreiber nicht entgehen lassen wollen: den Jugendtreff an Heiligabend: »Dann sind wir zu sechst vor Ort«, sagt die 38-Jährige.

Artikel vom 21.12.2004