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»Vorne hui, hinten pfui«

WB-Serie A-Ligisten in der Winterpause: Folge 3 - Gehrden/Altenheerse

Von Winfried Vogt
Gehrden/Altenheerse (WB). Über das Verletzungspech und den zeitweisen Ausfall von wichtigen Spielern wird sich Martin »Klappi« Rehermann noch bis nächstes Jahr ärgern. »Dieser Umstand ist mit dafür verantwortlich, dass wir unser eigentliches Zwischenziel zur Winterpause nicht erreicht haben«, beschreibt der Spielertrainer des A-Ligisten SuS Gehr-den/Altenheerse in kurzen Worten seine Saisonhalbzeitbilanz.

Derzeit steht der SuS auf Rang acht der Wertungsleiter. »Ich hatte uns schon etwas weiter vorn in der Tabelle erwartet«, gibt Martin Rehermann unumwunden zu. Mit 18 Zählern hat sein Team exakt die gleiche Punktzahl wie in der Vorsaison zum gleichen Zeitpunkt. »25 bis 26 hätten es jetzt aber sein können - vielleicht sogar müssen«, ergänzt der Verwaltungsmitarbeiter der Stadt Willebadessen.
Dass seine Elf diese Zahl nicht erreicht hat, schmerze umso mehr, »wenn man weiß, dass in der Mannschaft mehr Potential steckt. Bei unserem Aufwand muss einfach mehr herauskommen«, betont der Familienvater, dass es nur wenige Spiele gegeben habe, in denen der Gegner merklich überlegen gewesen sei.
Das, was der Altenheerser auf alle Fälle vermeiden wollte, ist wieder eingetreten - einen schlechten Start hinzulegen. Erst im dritten Spiel gegen den TuS Willebadessen war die Gehrdener Erste komplett und sogleich stellte sich der Erfolg (3:1-Sieg) ein.
Dass nicht nur er, sondern auch die Mannschaft mit dem bisher Erreichten nicht zufrieden ist, lässt Martin Rehermann zuversichtlich nach vorn schauen. »Bei unserer Weihnachtsfeier haben wir den festen Vorsatz gefasst, im neuen Jahr noch mal voll anzugreifen«, sind die Kicker aus Gehrden/Altenheerse guten Mutes, im zweiten Saisonteil noch eine Schüppe drauflegen zu können.
Martin Rehermann vertritt im Übrigen die Auffassung, dass die A-Liga recht ausgeglichen besetzt ist, und viele Mannschaften in etwa gleichstark einzuschätzen sind. Einen Beweis für seine These lieferten er und seine Mannschaft selbst, denn immerhin gelang beim Tabellenzweiten FC Peckelsheim/Eissen/Löwen ein 3:1-Erfolg. Weiterer Beleg für die SuS-Stärke: Tabellenführer TuS Westheim musste sich mächtig strecken, um in Gehrden nicht zu verlieren und noch ein 2:2 zu erzielen. »Wir hatten Westheim am Rande einer Niederlage«, berichtet »Klappi« Rehermann, dass ihn dieses Unentschieden sehr geärgert hat. Noch heute trauert er einem möglichen Erfolg gegen den TuS nach.
Gut gefallen haben ihm bisher die Angriffsleistungen seiner Mannschaft. Jetzt stehen doppelt so viele Tore zu Buche wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Daran haben auch die Neuzugänge Thorsten Viereck, Uwe Fichtner, Sebastian Saggel und der zurückgekehrte Peter Klare ihren Anteil.
»Vorne hui, hinten pfui«: mit dem Anwehrverhalten ist Rehermann überhaupt nicht zufrieden. 38 Gegentreffer bei einem insgesamt negativen Torverhältnis sind einfach zu viel. So wird sich der Spielertrainer in der Winterpause über taktische Verbesserungen und vielleicht auch Veränderungen bei der Aufstellung Gedanken machen. »Die vielen Gegentore müssen wir unbedingt abstellen, wenn wir weiter nach vorne kom-men wollen«, betont der Coach.
Wenn - wie in der Hinserie mit sechs ungeschlagenen Spielen - gleich zu Beginn des abschließenden Saisonteiles ein Lauf gelingt, dann ist Gehrden/Altenheerse ein Vordringen in höhere Tabellenregionen zuzutrauen. Gern würde der Spielertrainer auch als Aktiver sein Scherflein dazu beitragen, und nach seiner Sehnenverletzung im Oberschenkel in allen Partien der Rückserie mitwirken.
Die gute Kameradschaft innerhalb der Mannschaft lässt Martin Rehermann zuversichtlich nach vorn blicken. Schließlich ist das Saisonziel mit Platz fünf (»Und vielleicht noch ein bisschen mehr«) ein realistisches.
Ende Januar beginnt das Team wieder mit dem offiziellen Training. »Bis dahin kann sich jeder, der Lust hat, in der Halle in Brakel mit lockerem Spiel weiter fit halten«, setzt Martin Rehermann auf zahlreiche Teilnehmer beim freiwilligen Hallenkick.

Artikel vom 23.12.2004