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Das Friedenslicht als
Zeichen der Hoffnung

Flamme aus Bethlehem leuchtet in St. Marien

Espelkamp (WB). Seit einigen Tagen brennt das Friedenslicht von Bethlehem in hunderten von Gemeinden des Erzbistums Paderborn und der Evangelischen Kirche von Westfalen. Messdiener der St. Marien-Gemeinde haben es jetzt auch nach Espelkamp geholt. Vom Heiligen Abend an wird es bei der Krippe in der katholischen Kirche stehen und kann von dort mit nach Hause genommen werden.
Die Flamme aus Bethlehem brennt in Espelkamp.

Auf Wunsch ist aber auch schon eine frühere Abholung in der Sakristei möglich.
In Deutschland verteilen Pfadfinder das Licht aus Bethlehem seit 1994. Das in der Geburtsgrotte entzündete Friedenslicht hat sich in den vergangenen Jahren zu einem festen Symbol des Friedens und der Versöhnung in einer von Krieg und Terror zerrissenen Welt entwickelt.
In diesem Jahr steht die Aktion Friedenslicht unter dem Leitwort »GeOPFERt Kinder. . .« und soll auf die Folgen der auch in Deutschland zunehmenden Armut hinweisen. Ungerechte Güterverteilung treffe gerade die Kleinsten in unserer Gesellschaft am härtesten, erläuterte der Diözesanverband der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg in Paderborn. Kinder könnten jedoch nichts dafür, dass ihr Leben von Armut beeinflusst und bestimmt werde: »Sie sind schutzlos dieser Ungerechtigkeit ausgeliefert, geOPFERt.« Finanzielle Armut bedeute gleichzeitig schlechte Bildungsvoraussetzungen, mangelnde Gesundheitsvorsorge, verödende soziale Kontakte und Gewalt.
Die Aktion Friedenslicht geht auf eine Initiative des Österreichischen Rundfunks von 1986 zurück. Dort entstand die Idee, die mittlerweile eine Lichtspur durch ganz Europa gezogen hat: Ein Licht aus Bethlehem soll als Botschafter des Friedens durch die Länder reisen und die Geburt Jesu verkünden.
Seither entzündet jedes Jahr im Advent ein österreichisches Kind in der Geburtsgrotte Jesu in Jerusalem ein Licht. Ohne zu erlöschen, reist es in einer sicheren Lampe nach Wien. Dort wird es an Christen weiter gegeben, die es in zahlreiche europäische Länder und in die USA bringen.
Das Licht ist das weihnachtliche Symbol schlechthin. Das Entzünden und die Weitergabe des Friedenslichtes erinnert an die weihnachtliche Botschaft und an den Auftrag, den Frieden unter den Menschen zu verwirklichen. Das Friedenslicht ist kein magisches Zeichen, das den Frieden herbeizaubern kann. Es erinnert vielmehr an die Pflicht, sich für den Frieden einzusetzen. Es ist aber ein Zeichen der Hoffnung: In wenigen Jahren hat es sich von einer kleinen Flamme zu einem Lichtermeer ausgeweitet und leuchtet mit seiner Botschaft Millionen von Menschen.

Artikel vom 22.12.2004