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Windrad nicht
mehr zu verhindern

Knappe Mehrheit für Trafohäuschen

Vlotho-Valdorf (krü). Im Ortsteil Valdorf soll in Verbindung mit einer Windenergieanlage eine neue Trafostation gebaut werden. »Keine große Geschichte«, so Bürgermeister Bernd Stute in der jüngsten Ratssitzung. Dennoch entzündeten sich an ihr die Geister. Und die Entscheidung fiel am Ende denkbar knapp aus.

Die neue Trafoanlage wird im Einmündungsbereich der Straßen Im Windfeld und Schmeltenweg aufgestellt. Sie dient der Einspeisung von Strom aus der Windenergie-Anlage (WEA), die in diesem Gebiet errichtet werden soll.
Gegen den Bau des Trafohäuschen hat sich in einem Bürgerantrag ein Anlieger der Straße Im Windfeld ausgesprochen. Er hält den Standort für ungeeignet und befürchtet Probleme im Begegnungsverkehr von großen Fahrzeugen, darunter vor allem Schulbusse.
Für SPD-Fraktionschef Christian Dahm geht es jedoch um ein ganz anderes Problem: »Tatsächlicher Grund für den Bürgerantrag ist die Verhinderung der WEA, die ist aber nicht mehr möglich.« Das bestätigte der Bürgermeister: »Die WEA ist genehmigt und Stromeinspeisung wird stattfinden - wenn nicht hier, dann an anderer Stelle und womöglich an einem viel weniger günstigen Standort.«
Für die Genehmigung der Trafostation am Windfeld sprach sich auch der GLV-Fraktionsvorsitzende August-Wilhelm König aus. Er sieht den Rat hier in der Pflicht. Es gehe nicht an, dass die Stadt einerseits die Vorranggebiete für Windenergie-Anlagen drastisch reduziere, dann aber an den verbleibenden Stellen auch noch Verhinderungspolitik betreibe: »Dadurch machen wir uns unglaubwürdig.«
Anders die FDP. Die Zustimmung zu Trafostationen gehöre zu den Schritten, die den Bau von Windkraftanlagen fördern. »Jeden Schritt in dieser Richtung werden wir nicht unterstützen«, erklärte ihr Fraktionsvorsitzender Ulrich Ammon.
Mit nur einer Stimme Mehrheit setzten sich SPD und GLV am Ende durch. Damit ist der Bürgerantrag des Anliegers zugunsten der Stromeinspeise-Station abgelehnt.

Artikel vom 21.12.2004