21.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bilder erhöhen die
positive Stimmung

Fünf Jahre Moorland-Galerie: Künstlerinnen trafen sich

Vlotho (man). Fröhliche Bilder und Skulpturen sorgen für Abwechslung im Klinik-Alltag. Dass von der Kunst eine wohltuende Wirkung ausgehen kann, weiß auch Senkelteich-Chefin Ulrike Meise, die vor fünf Jahren die Moorland-Galerie ins Leben rief. Jetzt trafen sich Künstlerinnen und Künstler zum Erfahrungsaustausch.

Ausstellungen in Kliniken und öffentlichen Einrichtungen sind unter Kunstschaffenden begehrter denn je. Zum einen geht die Zahl der zur Verfügung stehenden herkömmlichen Galerie-Räume zurück, zum anderen ist es eine Frage des Preises. Denn der Galerist will auch verdienen. »Dann werden die Bilder teurer, und wir haben kaum eine Chance, etwas zu verkaufen«, sagt Künstlerin Hannelore Steffen aus Bad Oeynhausen. Wie die meisten ihrer Kolleginnen hat sie schon mehrfach in Kliniken ausgestellt. Ein weiterer Vorteil neben den niedrigeren Kosten: »Die Patienten sehen die Bilder immer wieder, können sie so auf sich wirken lassen.«
Ob Gäste, Senkelteich-Mitarbeiter oder Künstler: Von der Galerie-Situation profitieren alle Beteiligten. Das tägliche Umgebensein von den Bildern steigert das allgemeine Wohlbefinden und führt dazu, dass der eine oder andere Patient eine Arbeit erwirbt - aus Begeisterung über die Kunst oder als besonderes Andenken an einen guten Aufenthalt. Mehr als zehn Bilder habe sie bei einer Ausstellung verkauft, sagt eine der Kunstschaffenden. »Und für die Mitarbeiter bedeutet die Galerie natürlich Abwechslung«, fügt Meise hinzu. Alle paar Monate würden die Bilder ausgetauscht.
Wer in Kliniken ausstellt, muss gewisse Spielregeln beachten. Diese können schriftlich formuliert sein. So erzählt eine Künstlerin von der Vorgabe einer Einrichtung, es dürften keine Aktbilder gezeigt werden. Die Patienten sollten nicht aufgeregt werden. Für die Senkelteich-Ausstellenden scheint es strenge Richtlinien nicht zu geben, doch ist es für alle Beteiligten eine Selbstverständlichkeit, den Gästen eine aufbauende Kunst zu zeigen. »Die Arbeiten sorgen für positive Stimmung«, sagt Ulrike Meise. Schön fände sie es immer, wenn in einzelnen Arbeiten das Thema »Jahreszeiten« aufgegriffen werde.

Artikel vom 21.12.2004