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»Der schönste Lauf -
nach dem Hermann«

Ein neues Gesicht ganz oben - Biehl deutlich vorne

Von Hans-Heinrich Sellmann
(Text und Fotos)
Borgholzhausen (WB). Der Piumer Weihnachtscrosslauf ist und bleibt eine ausgesprochen beliebte Sportveranstaltung. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass die 32. Auflage in diesem Jahr nicht zur Wintercup-Serie gehörte. 667 Aktive kamen gestern ins Ravensberger Stadion.

Bei schönstem Winterwetter - »Petrus muss ein LC-Solbad-Mitglied sein«, frohlockte der Vorsitzende des Ausrichters Friedhelm Boschulte - sicherte sich nicht ganz unerwartet der amtierende Hermannslauf-Champion Marcus Biehl in 55:17 Minuten den Sieg über 16 Kilometer bei den Männern. Doch mit einem solchen Vorsprung hätte wohl kaum jemand gerechnet. In Abwesenheit internationaler Top-Läufer distanzierte dieses Mal der Brackweder die Konkurrenz. Erst eine Minute nach Biehl kam Ralf Kropp (Endspurt OWL) auf Platz zwei ins Ziel. Bester Altkreis-Läufer war Dirk Strothmann auf dem dritten Rang (56:56). Nur drei Wochen nach seinem Marathon-Debüt haderte Strothmann etwas mit sich: »Ich hätte nicht laufen sollen, weil ich immer noch Schmerzen im Fuß habe. Aber auch von der Form her wäre heute nichts drin gewesen.«
Marcus Biehl kam zwar nicht an die Vorjahreszeit von Ingmar Lundström (54:03 als bester heimischer Starter) heran, war dennoch blendend zufrieden: »Ich habe gut trainiert und mich sehr gut gefühlt.« Nur zu Beginn konnte Kropp dem Allround-Sportler Biehl folgen, der schließlich am Gefälle seine Stärken ausspielte und davon zog. »Diese Strecke liegt mir sehr. Das ist nach dem Hermann der zweitschönste Lauf.«
Biehls Dominanz wurde gestern allerdings noch übertroffen. Von einer Läuferin, die in der Region bislang ein unbeschriebenes Blatt war. In 1:03:07 Stunden sicherte sich Martina Schwanke den Sieg bei den Frauen. Damit blieb sie nicht nur knapp unter der 2003er Siegerzeit, sondern war sie auch fast drei Minuten schneller als die Gütersloherin Claudia Meyer. Rang drei ging an Kirsten Heckmann (Brackwede) vor Antje Strothmann (Solbad). Die neue Siegerin kommt vom TVK 1877 Essen und war zum ersten Mal in Borgholzhausen am Start. »Ein Freund und ich haben im Internet nach einem schönen Lauf gesucht und sind so auf diesen gestoßen«, sagte Schwanke. Da sie keine der Konkurrentinnen gekannt habe, sei sie von Beginn an ihr ganz eigenes Rennen gelaufen. »Die Strecke hat mir super gefallen. Das Bergige kenne ich von zu Hause, liegt mir. Es kann sehr gut sein, dass ich im nächsten Jahr wiederkomme.« Und dann geht's auch wieder um den Wintercup.

Artikel vom 20.12.2004