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Dunkle Wolken nach dem Derby-Dilemma

Fußball-Bezirksliga: SV Eidinghausen/Werste gewinnt gegen den TuS Bad Oeynhausen mit 2:1 (1:1)

Von Sebastian Picht (Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). »Hut ab.« Trainer Uli Hebrock konnte es kaum glauben, dass seine SV Eidinghausen/Werste das Derby in der Fußball-Bezirksliga gegen den TuS Bad Oeynhausen »mit dieser Mannschaft« mit 2:1 (1:1) gewonnen hatte.

»Damit haben wir sogar noch die Abstiegsplätze verlassen«, freute sich Hebrock über ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Seine SVEW hat damit das Beste aus der derzeitigen Situation gemacht. Schließlich liefen die »Vereinigten« mit dem letzten Aufgebot auf. Um so mehr wurmte TuSBO-Coach Uwe Klausmeier die Derby-Schlappe: »Gegen diese SVEW-Formation müssen wir normalerweise mehr als nur mithalten. Aus so einem Endspiel muss man mehr machen.« Der Stachel der Enttäuschung sitzt tief. Ganz dunkle Wolken brauen sich über dem Team vom Westerfeld zusammen. Angesichts von nunmehr fünf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer steht der TuSBO vor einer ganz schweren Rückrunde. »Gegen die SVEW fehlte uns einfach die spielerische Klasse«, so Klausmeier. Die war bei den Gastgebern aber auch nicht vorhanden. »Das war Not gegen Elend«, fasste SVEW-Geschäftsführer Gerhard Winkelmann zusammen. Er hatte Recht. »Not« ging nach vier Minuten in Führung: Walerie Henning sorgte für das 1:0 der Hebrock-Elf, danach kam der TuS besser in Fahrt. Einen Schuss von Patrick Oberländer konnte Keeper Dominik Brauer zunächst noch parieren (33.), wenig später wurde die gesamte SVEW-Defensive düpiert. Eine Ecke von Frank Sarhage segelte an Feind und Freund vorbei ins Tor -Ê1:1 (36.).
Nach dem Seitenwechsel streifte ein Schuss von Andreas Pönnighaus knapp am Tor vorbei (57.). Die beste Chance für die Klausmeier-Schützlinge in Durchgang zwei hatte Serkan Ünal in der 60. Minute: Nach einem Walder-Freistoß traf der TuSBO-Stürmer aber nur an die Latte. Das hätte die Gäste-Führung sein müssen. Wer seine Chancen nicht nutzt, der fängt sich bekanntlich ein Gegentor.
Die Hausherren hatten zwar deutlich weniger Spielanteile, doch die Führung gelang trotzdem. In der 76. Minute wurde Andre Radert vom gerade eingewechselten Kai-Uwe Holtkamp zu Fall gebracht und Djacic verwandelte den fälligen Strafstoß. »So eine Dummheit, das darf einfach nicht passieren«, ärgerte sich Uwe Klausmeier über den Fehler seines »Youngsters«. Wenig später sah Serkan Ünal noch die gelb-rote Karte und die TuSBO-Niederlage war besiegelt. »Wir haben im zweiten Durchgang super dagegen gehalten«, lobte Uli Hebrock sein Team, »wir haben wirklich nicht nachgelassen.« Außerdem freute sich der SVEW-Trainer über einen »verdammt wichtigen Sieg«. Immerhin hat sein Team nun aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber dem TuS Windheim die Abstiegsränge verlassen.
SV Eidinghausen/Werste: Brauer -Ê Rasche, Fleischer, Vogel, Brinkmann, Schwetzik, A. Radert, Henning, Maicher (46. Heilmann), Djacic (87. Baris), Röding (90. Gerlach).
TuS Bad Oeynhausen: Beinke -ÊNiedermeyer, Oberländer (82. Löwen), Abdallah, Sarhage (75. Holtkamp), Uhe, Pönnighaus, Kordes, Ünal, Beckmann, Walder.
Tore: 1:0 (4.) Henning, 1:1 (36.) Sarhage, 2:1 (76./Foulelfmeter) Djacic.
Gelb-rote Karte: Ünal (78.).

Artikel vom 20.12.2004