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Hoffnungsruf nach Frieden

Besinnliches Weihnachtskonzert des Männerchors Schloß Holte

Von Malte Samtenschnieder
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). »Weihnachtsfrieden allezeit« beschwor der Männerchor 1905 Schloß Holte am Samstag während seines Weihnachtskonzerts in der vollbesetzten Pfarrkirche St. Ursula.

Ein hehrer Wunsch, der für die zahlreichen Zuhörer während der besinnlichen, mit Unterstützung des Kirchenchors St. Ursula gestalteten Abendmusik zumindest für 90 Minuten Erfüllung fand.
Als wichtige Station auf der Wegstrecke durch den Advent hin zum unbegreiflichen Weihnachtsgeheimnis bezeichnete Wolfgang Braun das Chorkonzert. »Wo Zerrissenheit im eigenen Lebenskreis sowie weltweiter Terror und Krieg zusammentreffen, wird das Konzertmotto ÝWeihnachtsfrieden allezeitÜ zu einem Hoffnungsruf«, gab der Pfarrer zu bedenken. Dabei liege es an jedem selbst, den Weihnachtsfrieden - auch über die Feiertage hinaus - durch sein persönliches vorbildliches Handeln in die Welt zu tragen.
Musikalisch gingen die Herren des Männerchors auf diesem Weg eindrucksvoll voran. Unter dem präzisen Dirigat von Gerd Sorg zeichneten sie sanfte Stimmungsbilder voller Hoffnung und Geborgenheit. Klare Aussprache und großes Klangvolumen prägten den sowohl von Ausdruck als auch Dynamik nuancenreichen Vortrag.
Neben »gängigen« Chorarrangements wie Beethovens »Hymne an die Nacht« oder Sonnets »Weihnachtsglocken« hatte Chorleiter Gerd Sorg das Programm mit zahlreichen Eigenkompositionen garniert. Besonders zu Herzen gingen - mit sanftem Widerhall in der feinen Kirchenakustik - »Willkommen, o Nacht« und das Titellied »Weihnachtsfrieden allezeit«.
Dem stimmgewaltigen Schallen aus 50 »männlichen Kehlen« bot der Kirchenchor St. Ursula unter der Leitung von Willi Wrede mit gekonnt dargebotene Pretiosen der geistlichen Musik Paroli. Einem feierlich-festlichen »Gloria« von Rübben stand etwa Saint-Saens »Tollita hosties« gegenüber. Respekt und Anerkennung verdient der Chorleiter zudem für zwei gelungene Orgelsoli wie etwa ein Weihnachtskonzert von Bach.
Dass sich »Pommes« auf »Frommes« reimt, war nur eine der tiefgründigen Wahrheiten, die Engelbert Kruse den Zuhörern mit auf den Heimweg gab. Mit schmunzelndem In-sich-hinein-Nicken quittierte das Publikum seine Ausführungen über (Krippenspiel-)Hirten von heute, die Fußball spielen wie andere Kinder auch, sowie die Geschichte vom Nimmersatt, dessen Gier nach Weihnachtsgeschenken letztlich mit einer Streichholzschachtel voll »Nichts« vergolten wird.
Die Weihnachtsklassiker »O du fröhliche« und »Stille Nacht, heilige Nacht« standen am Ende des Weihnachtskonzerts, dessen Erlös einem wohltätigen Zweck zugute kommt. »Welche Institution wir dieses Mal unterstützen, ist noch nicht heraus«, sagte Männerchor-Pressesprecher Horst Geller dem WESTFALEN-BLATT. Über die Verwendung der Einnahmen werde während der nächsten Vorstandssitzung Anfang Januar abgestimmt.

Artikel vom 20.12.2004